Skikurs im Skigebiet Annaberg
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Tourismus

Omikron lässt alle Schulskikurse platzen

Wegen der aktuellen CoV-Situation sind alle Schulskikurse bis Ende Februar abgesagt. Die Aktion „Skikids“ des Landes findet ebenfalls nicht statt. Auswirkungen hat das auch auf Hotellerie, Gastronomie und Skischulen – ein Lokalaugenschein.

Strahlend blauer Himmel, die Schneekanonen laufen, die Pisten sind bereit. Es ist ein Traumtag im Skigebiet Annaberg (Bezirk Lilienfeld). Und doch ist es sehr ruhig auf den Pisten. Während in den Weihnachtsferien bis zu 2.300 Skigäste am Tag hier waren, sind es heute nur einige wenige.

Die ruhigere Zeit zwischen den Ferien nutzen normalerweise die Schulen in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland für ihre Schulskikurse. Eintägig oder über mehrere Tage verteilt finden sie in den niederösterreichischen Skigebieten statt. Zwischen 100 und 200 Schülerinnen und Schüler tummeln sich dann pro Tag hier auf den Pisten des Skigebietes Annaberg. Heuer mussten erneut alle Schulskikurse abgesagt werden.

Skigebiet Annaberg
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An den Wochentagen zwischen den Ferien ist es hier normalerweise voll mit Schülerinnen und Schülern. In diesem Jahr bleibt es auf den Pisten ruhig.

Skischule: „Nur ab und zu ein paar Privatstunden“

Grund für die Absage ist die Verlängerung der Sicherheitsphase an allen Bildungseinrichtungen. Größere Veranstaltungen sind untersagt. Die verlängerte Verordnung gilt zunächst bis zum 28. Februar und wirkt sich im Skigebiet Annaberg auf alle aus, naturgemäß besonders stark auf die Skischule, erzählt Skischulleiter Ronald Bauer: „Wir hatten vor der Pandemie elf Skilehrer pro Tag für die Schulen im Einsatz und das bricht uns jetzt komplett weg. Jetzt geben wir nur ab und zu ein paar Privatstunden“, so Bauer.

Verheerend ist die Situation auch für den Skiverleih und die Gastronomie vor Ort, so Kevin Steve Bauer, der Geschäftsführer von beiden Sparten. Er spricht von einem Verlust in drei Etappen: „Die Kinder kommen sonst täglich in der Früh zu uns in den Skiverleih, leihen sich ihre Sets aus, dann bieten wir ihnen ein Mittagsmenü an und am Abend kommen sie wieder in den Skiverleih. Also der ganze Tag ist für das Personal mit den Kindern ausgelastet und das fehlt jetzt natürlich.“

Skigebiet Annaberg
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Skischule, Gastronomie und Hotellerie haben mit den abgesagten Schulskikursen zu kämpfen

Probleme wegen Stornierungen

Auch in der Unterkunft hier direkt an der Piste spricht man von einem sehr hohen Ausfall. Ein Verlust, der in dieser Saison nicht mehr aufzuholen sei, viele Buchungen seien storniert worden, so Sven Winter, der Operative Geschäftsführer der JUFA Hotels: „Die Häuser haben in der Regel zwischen 40 und 50 Zimmer täglich von Montag bis Freitag, die mit Schulgruppen belegt sind. Die haben wir natürlich verloren.“ Man setze jetzt verstärkt auf Familien und Paare, die aber vor allem an den Wochenenden kommen. Die Wochentage bleiben ruhig.

Zahlreiche Kinder und Jugendliche müssen bereits die zweite oder sogar dritte Skisaison auf ihre Schulskikurse verzichten – Stornierungen und dadurch anfallende Kosten stellen viele Schulen vor ein Dilemma, so Niederösterreichs Bildungsdirektor Johann Heuras: „Ich bin froh, dass derzeit gerade ein Topf oder Fonds aufgebaut werden soll, um hier Entschädigungen zu zahlen, das beruhigt ein bisschen die Schulen. Selbstverständlich sind viele Fragen da, ich rate den Schulen aber eher zu verschieben und nicht gänzlich abzusagen.“

Vorerst keine Schulskikurse erlaubt

Schulskikurse werden aufgrund der Verlängerung der Sicherheitsphase an den Bildungseinrichtungen verboten. 60.000 Kinder und Jugendliche in der Ostregion sind davon betroffen. Auch Hotels, Gastronomie und Skischulen leiden unter den Maßnahmen.

Gutscheine statt Skiwochenende

Gänzlich abgesagt wurde für heuer wieder die Aktion „Skikids“ des Landes – ein kostenloses Skiwochenende für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Sie wäre ursprünglich für Dezember geplant gewesen und wurde dann auf das dritte Jänner-Wochenende verschoben. Seit wenigen Tagen ist fix: Auch dieses Datum wird nicht halten.

Um die 800 bereits angemeldeten Anfängerinnen und Anfänger trotzdem beim Einstieg in den Wintersport zu unterstützen, hat das Land eine Alternative parat, so Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP): „Wir haben uns überlegt, dass wir den 800 Kindern, die bereits angemeldet waren, jeweils einen 50-Euro-Gutschein zur Verfügung stellen, wo sie dann in einer Skischule einen Skikurs absolvieren können um diesen Wert. Und zusätzlich bekommen sie auch für das jeweilige Skigebiet eine Saisonkarte.“

Diese Gutscheine können in den Skischulen auf Tages- oder Mehrtageskurse oder auch Privatstunden angewendet werden, so Skischulleiter Ronald Bauer: „Eine Privatdoppelstunde, die normalerweise 90 Euro kostet, bekommt man mit dem Gutschein dann für 40 Euro.“ Wichtig sei nur, sich vorher bei den Skischulen anzumelden, so Bauer. In Annaberg schauen jetzt alle erwartungsvoll den Wochenenden und Ferien entgegen und hoffen, dass die Schulskikurse im März doch noch stattfinden können.