Coronavirus-Phiolen
APA/HERBERT NEUBAUER
APA/HERBERT NEUBAUER
Coronavirus

Zwei Jahre CoV: Lehren aus fünf Wellen

Dieser Tage jährt sich in Niederösterreich das Auftreten der ersten Erkrankung durch das Coronavirus zum zweiten Mal. Mittlerweile hat sich im Bundesland jeder und jede Vierte mit dem Coronavirus infiziert – die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher sein.

Alleine in Niederösterreich nähert sich die Gesamtzahl der Coronavirus-Infektionen langsam aber stetig der Marke von einer halben Million. Damit war statistisch gesehen etwa jeder vierte Einwohner bereits nachweislich positiv. Tatsächlich infizieren sich mittlerweile allerdings immer mehr Menschen mehrfach, insbesondere in der aktuellen Omikron-Welle. Am Höhepunkt, dem 15. Februar 2022, gab es an nur einem Tag fast 9.000 neue Fälle. Mehr als 90 Prozent der Infektionen erfolgen derzeit mit der Omikron-Variante.

Klar ist jedenfalls, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist als die Zahlen der offiziellen Statistik. Nicht jede Infektion wird schließlich entdeckt bzw. registriert. Eine Studie der Statistik Austria zeigte bereits im Jänner 2022, dass sich bis dahin jeder fünfte Ungeimpfte infiziert hatte, ohne jemals einen positiven Test abgeliefert zu haben. In absoluten Zahlen sind das in ganz Österreich etwa 400.000 unbemerkte Fälle, heruntergerechnet auf Niederösterreich entspricht das etwa 80.000 Personen.

Übersicht der Neuinfektionen und Spitalsaufenthalte im Verlauf der Pandemie
ORF
Die Zahl der Infizierten ist mit fast jeder Welle gestiegen, in den Spitälern wurde hingegen schon im ersten Jahr der Höhepunkt der Covid-Infizierten erreicht

30 Millionen Tests ausgewertet

Trotz dieser Lücken hat das Testprogramm mittlerweile beachtliche Ausmaße angenommen. Etwa 30 Millionen Tests aus Niederösterreich sind seit Pandemiebeginn ausgewertet worden, Antigen-Tests in Apotheken und Betrieben nicht mitgezählt. Sie zeichnen das Infektionsgeschehen im Rückblick nach.

Zweiter Jahrestag der Pandemie

Fast eine halbe Million Infektionen gibt es mittlerweile seit Pandemiebeginn in Niederösterreich. Die Dunkelziffer ist zum zweiten Jahrestag deutlich höher.

Fünf Infektionswellen hat es seit Pandemiebeginn gegeben. Im Rückblick wirkt die erste Welle minimal – obwohl damals natürlich noch deutlich weniger Tests verfügbar waren. Trotzdem lässt sich feststellen: Die Zahl der Infizierten ist mit fast jeder Welle gewachsen, bis hin zur aktuellen Omikron-Welle mit fast 60.000 aktiven Fällen. Lediglich die dritte Welle war vergleichsweise schwach.

Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man sich die Situation in den Krankenhäusern ansieht. Hier wirkte sich schon die erste Welle stärker aus – und bereits im Herbst des ersten Jahres wurde auf den Normal- und Intensivstationen der Covid-Höhepunkt erreicht. Selbst im vergangenen Herbst, der kritischen Phase der Delta-Welle, war die Belegung nicht mehr so hoch wie damals.

Entspannung dank Impfung und Omikron

Hauptgrund für die Entspannung dürfte wohl die zunehmende Impfrate sein. Immerhin sind mittlerweile fast eine Million Niederösterreicher dreimal geimpft, 1,3 Millionen Menschen haben zumindest eine Dosis bekommen. Zuletzt hat auch noch die Omikron-Variante für generell mildere Verläufe gesorgt.

Dennoch handelt es sich bei Covid-19 auch heutzutage noch in vielen Fällen um eine lebensgefährliche Krankheit. Diese Woche, etwa hundert Wochen nach dem ersten Covid-Todesfall am 15. März 2020, hat Niederösterreich die traurige Schwelle von 2.200 Opfern überschritten.