Chronik

Das neue Gesicht des Domplatzes St. Pölten

Ab 7. März wird der Domplatz in St. Pölten umgebaut. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Ausgrabungen und Dokumentation der Vergangenheit, soll der Platz viele Möglichkeiten bieten: Marktplatz, Veranstaltungsort, Ort zum Verweilen und für liturgische Feste.

Der Domplatz kann nun endlich ein Platz werden, der den Menschen in vielfacher Nutzung zur Verfügung stehe, freute sich Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) am Donnerstag bei der Präsentation der Neugestaltung. Er soll ein neuer zentraler Ort werden, in der Mitte zwischen Rathausplatz im Westen und Landhausplatz im Osten und neue Geschäfte und Anknüpfungspunkte anziehen.

Der Bau der Stadtbücherei mache den Anfang: „Man sieht, dass wir hier neue Möglichkeiten öffnen, neue Räume fühlbar und erlebbar machen, dass wir ein neues Stadtklima erzeugen“, erläutert Stadler.

Domplatz
ZOOM visual project gmbh
Eine Visualisierung des neuen Domplatzes in der Landeshauptstadt St. Pölten

Parkgarage ersetzt bisherige Parkplätze

Parkplätze soll es nach der zweijährigen Umbauphase keine mehr geben, stattdessen wird eine mehrgeschoßige Tiefgarage unterhalb des Bischofsgarten gebaut, führt Diözesanbischof Alois Schwarz aus: „Der Platz ist gut gewählt, damit die Menschen nicht lange herumsuchen müssen und lange Wege haben, sondern direkt vom Sparkassenplatz zur Tiefgarage kommen“, so Schwarz.

Für die Tiefgarage konnte nach einigen Ansätzen ein privater Bauherr und Betreiber gefunden werden. Sie soll 2024 fertig sein, vorausgesetzt, dass keine archäologischen Funde die Bauarbeiten aufhalten – mehr dazu in Domplatz: Nach zehn Jahren fertig gegraben (noe.ORF.at; 21.11.2019). Auch der Dombezirk wird attraktiviert, wie Bischof Dr. Alois Schwarz festhält. Weiterhin besteht die Übereinkunft, dem Wunsch der Stadt zu entsprechen und den Bischofsgarten für die Vergabe eines Baurechts zur Errichtung einer Tiefgarage zur Verfügung zu stellen.

St. Pöltner Domplatz wird neu gestaltet

Der St. Pöltner Domplatz wird neu gestaltet. Nach mehr als einem Jahrzehnt der archäologischen Grabungen, Befundungen und Dokumentation der Geschichte von der Römerzeit bis heute wird der Platz nun zum Begegnungsszentrum.

Die Pläne des Bischofs gehen zudem weiter: „Das Domviertel im Herzen der Domstadt ist mir ein persönliches Anliegen. Hier finden Begegnung und Austausch, Leben und Alltag statt, hier ist Nähe zu den Menschen möglich. Die Attraktivierung und Öffnung dieses Lebensortes sind Zukunftsthemen“, ergänzt der Bischof.

Sprühdüsen sorgen für neues Mikroklima

Der Domplatz wird mit massiven Waldviertler Granitsteinen gepflastert. Die ehemalige mittelalterliche Kirche wird optisch durch eine Betonplatte hervorgehoben. Wegen des historischen wertvollen Untergrunds aber auch wegen der vielfältigen Nutzung können nur im südlichen Teil Bäume für Beschattung sorgen. Dazwischen sollen Sprühdüsen an besonders heißen Tagen für ein angenehmeres Mikroklima sorgen.

Domkirche mit Autos im Vordergrund
ORF.at/Christian Öser
Derzeit wird der Platz hautpsächlich als Parkplatz genutzt

Laternen wird es keine geben. Mit Beleuchtungskörpern die im Boden versenkt sind, sollen auch die Gebäude, die den Platz begrenzen, hervorgehoben werden, erklärt der planende Architekt Christian Jabornegg: „Die Gebäude, die diesen Platz säumen sind, egal aus welcher Epoche sie stammen, von besonderer ästhetischer Güte und Würde.“

Begonnen wird mit dem Umbau am 7.März 2022. Er läuft in fünf Phasen ab, mit jedem Abschnitt werden die Parkplätze weniger. Ende 2023 soll der Umbau abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf 3,7 Millionen Euro.