Coronavirus

Wieder längere Wartezeiten auf Operationen

Die hohe Zahl an Neuinfektionen hat Auswirkungen auf die Spitäler. Beim Personal gibt es viele Krankenstände, auf den Normalstationen müssen wieder mehr CoV-Erkrankte behandelt werden. Patienten mit nicht dringenden OPs müssen daher länger warten.

Im Universitätsklinikum St. Pölten verzeichnet man derzeit die meisten Covid-Fälle beim Personal: 179 Mitarbeitende sind in Quarantäne. Nicht lebensnotwendige Operationen werden deswegen weiter verschoben, sagt der Ärztliche Direktor des Uniklinikums, Thomas Gamsjäger, gegenüber noe.ORF.at. Ein Ende könne man nicht absehen: „Die Neuinfektionen erreichen jeden Tag neue Höchstwerte, damit sind wir von den Umständen abhängig. So werden wir noch einige Zeit eine knappe Situation in den Spitälern haben.“

Dazu kommt die hohe Zahl an CoV-Erkrankten auf den Normalstationen. Auch deswegen müssen andere Patientinnen und Patienten auf ihre Operationen warten. Ein volles OP-Programm bei so viel belegten Betten und mit den Ausfällen beim Personal gehe sich nicht aus. „Gleichzeitig sind wir mittlerweile wieder bei einer Anzahl an Covid-Patienten so wie Anfang Dezember des letzten Jahres. Es ist die Kombination aus Neuinfektionen und der Anzahl an verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Gamsjäger.

Strengere Besucherregeln werden angedacht

Insgesamt wurden in Niederösterreich am Freitag 522 Patienten (plus 37) im Zusammenhang mit dem Virus in Krankenhäusern behandelt, davon 27 (minus zwei) auf Intensivstationen. 105 freie Intensivbetten standen laut Landesgesundheitsagentur (LGA) für Covid-Erkrankte zur Verfügung.

Von der LGA heißt es, dass in allen Kliniken im Bundesland nicht notwendige Operationen wieder vermehrt verschoben werden. Insgesamt würden 1.325 von etwa 22.000 Mitarbeitenden CoV-bedingt fehlen. Die Akutversorgung sei zu jeder Zeit gesichert. Möglich sei, dass man angesichts der hohen Zahlen die Besucherregelungen wieder verschärft.

11.603 Neuinfektionen innerhalb eines Tages

Von Donnerstag auf Freitag wurde mit 11.603 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert in Niederösterreich erreicht. Der letzte Höchstwert mit 10.157 stammt erst vom Mittwoch. Größter Cluster war jener im Zusammenhang mit dem Pflegezentrum „Clementinum“ in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten). Vermeldet wurden aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wie bereits am Vortag 112 positiv Getestete.

Hotspots mit bis zu 60 Infizierten gab es außerdem in Pflegeeinrichtungen in den Bezirken Amstetten, Bruck an der Leitha, Baden, Gmünd, Gänserndorf, Horn, Korneuburg, Krems, Lilienfeld, Mödling, Mistelbach, Neunkirchen, St. Pölten, Scheibbs und Waidhofen an der Thaya sowie in der Stadt Krems.

Weiterhin 27 Fälle wurden aus einer Betreuungseinrichtung im Bezirk Korneuburg gemeldet, 54 Infektionen (plus 14) aus einem Therapiezentrum im Bezirk Melk. In einer Kremser Justizanstalt wurden 66 Erkrankte (plus eins) registriert, in einem Produktionsbetrieb im Bezirk Scheibbs sank die Zahl der Betroffenen um fünf auf 86.