Eine Frau bekommt ihre Corona-Impfung im Impfzentrum
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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Coronavirus

Land fährt Impfangebot weiter zurück

Nachdem die Impfbereitschaft derzeit sehr gering ist, reduziert Niederösterreich die Zahl der Landes-Impfzentren weiter. Am Donnerstag schloss jenes in Krems. Waren vergangenen Sommer noch 20 in Betrieb, so sind es heute nicht einmal mehr halb so viele.

1,256.546 Menschen mit gültigem Impfzertifikat bzw. knapp 74 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab zwölf Jahren – das ist Niederösterreichs bisheriger Höchstwert, der am 1. Februar dieses Jahres vom Gesundheitsministerium gemeldet wurde. Seither geht es mit der Impfbereitschaft bergab. Das Bild langer Schlangen vor Impfstraßen gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Anfang April waren in Niederösterreich nur noch 1,210.579 Menschen im Besitz eines gültigen Impfzertifikates, das sind knapp über 71 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab zwölf Jahren.

Am 28. März gab es keine einzige Erstimpfung

Seit Anfang Februar gab es in Niederösterreich nur noch sechs Tage, an denen die Bilanz positiv ausfiel. An den restlichen Tagen der vergangenen zwei Monate verloren mehr Impfzertifikate ihre Gültigkeit, als neu erworbene Zertifikate hinzukamen.

Sieht man sich die Zahl der Erstimpfungen an, so war der letzte Tag, an dem sich mehr als 100 Menschen einen Stich holten, der 12. März. Seither fallen die Zahlen nur noch zweistellig aus. Vergangenen Montag wurde landesweit keine einzige Erstimpfung registriert.

Derzeit neun Landes-Impfzentren in Betrieb

Die Zahl der Landes-Impfzentren wurde bereits zuletzt kontinuierlich reduziert. „Angesichts der sinkenden Impfbereitschaft war hier eine Anpassung erforderlich“, so die Auskunft aus dem Büro der zuständigen Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Der Betrieb aller bisherigen Impfstraßen sei daher nicht mehr nötig. Von ehemals 20 Impfzentren sind heute nicht einmal halb so viele übrig. Am Mittwoch schloss auch jenes in Krems.

Laut der Webseite von Notruf Niederösterreich, dem Betreiber der niederösterreichischen Landes-Impfzentren, haben mittlerweile nur noch neun geöffnet: Amstetten, St. Pölten, Tulln, Gmünd, Horn, Mistelbach, Gerasdorf (Bezirk Korneuburg), Vösendorf (Bezirk Mödling) und Wiener Neustadt.

Impfbus in Stockerau
ORF/ Pöchhacker
Vergangenes Jahr hatte Niederösterreich noch sechs Impfbusse in Betrieb, mittlerweile fährt nur noch einer durchs Land

Ab Ostern auch eingeschränkte Öffnungszeiten

Wie Notruf Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at bestätigte, werden in einem nächsten Schritt auch die Öffnungszeiten aller verbliebenen Landes-Impfzentren eingeschränkt. Statt an vier Tagen pro Woche kann man sich ab der Woche nach Ostern nur mehr an zwei Tagen pro Woche impfen lassen. Noch sind die Zentren von Mittwoch bis Freitag zwischen 14.00 und 19.00 Uhr und jeweils samstags von 9.00 bis 14.00 Uhr geöffnet, ab Ostern dann nur noch mittwochs und freitags von 14.00 bis 19.00 Uhr.

Abgesehen von den Impfzentren des Landes gibt es weiterhin die Möglichkeit, sich bei teilnehmenden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gegen das Coronavirus impfen zu lassen sowie im letzten von ehemals sechs Impfbussen. Sollte die Nachfrage wider Erwarten steigen, könne man wieder weitere Busse in Betrieb nehmen, so die Auskunft seitens des Landes. Nach dieser Notwendigkeit sieht es derzeit aber nicht aus.