Willi Resetarits
Andreas Biedermann
Andreas Biedermann
Kultur

Trauer um Willi Resetarits: Festival mit Hommage

Willi Resetarits alias „Ostbahn-Kurti“ ist am Sonntag 73-jährig tödlich verunglückt. Das Schrammel.Klang.Festival in Litschau hatte im Juli ein Wochenende als Hommage an Resetarits geplant, nun werde man den Künstler postum ehren.

Beim Schrammel.Klang.Festival in Litschau (Bezirk Gmünd) war Willi Resetarits u.a. mit seiner Band Stubnblues oder den Neuen Wiener Concert Schrammeln regelmäßig zu Gast. Die Schrammelmusik, eine Wiener Volksmusik, passte zum Repertoire von Resetarits, einem Urgestein des Wienerlieds. 2020 eröffnete er das Festival – mehr dazu in Adaptiertes „Schrammel.Klangerl“ eröffnet (noe.ORF.at; 3.7.2020).

Festivalleiter Zeno Stanek plante für die diesjährige Ausgabe im Juli eine Hommage an den Künstler, den er als Freund des Festivals bezeichnete. Mehrere Auftritte waren geplant. „Wir sind natürlich zutiefst bestürzt. Wir sind sehr mit ihm verbunden. Jetzt müssen wir einmal trauern“, so Stanek. Von 8. bis 10. Juli werde das Festival den Künstler nun mit einer postumen Hommage ehren. Resetarits habe Spuren hinterlassen, seine Denkweise und Kunst werde weiterleben, so Stanek.

Erfolgreiches Alter-Ego „Ostbahn-Kurti“

Resetarits wurde am 21. Dezember 1948 als Sohn burgenlandkroatischer Eltern in Stinatz geboren und wuchs wie seine gleichfalls bekannten Brüder Lukas und Peter kroatisch sprechend auf. Im Alter von drei Jahren zog er nach Wien, nach der Matura studierte er Anglistik und Sport auf Lehramt, gab das Lehrerziel aber bald zugunsten seiner Politrock-Gruppe „Schmetterlinge“ auf und machte bereits damals – etwa bei der Arena-Besetzung 1976 – mit gesellschaftspolitischem Engagement auf sich aufmerksam.

Mitte der 80er wurde schließlich gemeinsam mit dem Autor und Komponisten Günter „Trainer“ Brödl Resetarits’ erfolgreichstes Alter-Ego geboren: Der Ostbahn-Kurti, der bald den Beinamen „Bruce Springsteen aus Favoriten“ – neben vielen anderen – erhielt.