Sonnenblumen hinter einen Getreidefeld
APA/HARALD SCHNEIDER
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Ukraine-Krieg

Versorgungssicherheit rückt in den Fokus

Durch den Ukraine-Krieg rückt die Versorgungssicherheit in den Fokus. Engpässe bei Dünge- und Futtermitteln stellen die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Das Bundesheer kann indes bei Problemen mit der Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen.

Grundsätzlich müsse man sich keine Sorgen um Lebensmittelengpässe machen, heißt es am Montag bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Denn die Produktion sei gerade im Bundesland sehr umfangreich. Dennoch gibt es Lücken, wie Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer, betont: „Heute sind es Produkte aus Ölsaaten, also zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Sonnenblumenöl oder Rapsöl, die wir stark importieren, weil wir in der eigenen Erzeugung zurückgefallen sind.“

Für diese Ölsaaten, aber auch Düngemittel oder Eiweißfuttermittel, sind die Ukraine und Russland wichtige Lieferanten. Durch den Krieg ist das Angebot aber deutlich zurückgegangen. Dazu kommen Energiepreise, die in die Höhe schießen – all das stellt Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen. Schmuckenschlager fordert deshalb etwa eine Senkung der Mineralölsteuer im Agrarbereich.

Bundesheer kann im Krisenfall wichtige Rolle spielen

Aber nicht nur die Versorgung mit Lebensmitteln ist dieser Tage Thema. Auch von möglichen Problemen bei der Energieversorgung oder gar einem Blackout ist immer wieder die Rede. Hier nehme das österreichische Bundesheer eine wichtige Rolle ein, betont Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag am Rande der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer. „Wichtig ist, dass wir immer da sind, wenn Hilfe benötigt wird und wir angefordert werden. Sollte das der Fall sein, dann gibt es ja auch entsprechende Notfallpläne.“

Der niederösterreichische Militärkommandant Martin Jawurek ergänzt: „Das könnte soweit gehen, dass wir den anderen Einsatzorganisationen unsere Kasernen anbieten. Diese werden ja jetzt bis 2025 autark gemacht. Hier haben wir dann in Niederösterreich zwei Sicherheitsinseln und so können wir dann dementsprechend unterstützen.“

Tanner fordert erneut mehr Geld für das Heer

Nicht nur für diese Einsätze, sondern etwa auch für die Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten sowie für die Bewaffnung und die Mobilität, fordert die Verteidigungsministerin eine Aufstockung des Heeresbudgets auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Es stehe außer Frage, dass es einen Investitionsrückstau gebe. „Konzepte gibt es viele. Jetzt geht es daran, die auch umzusetzen“, so Tanner.