Der Abschnitt Achau – Wampersdorf wurde am Donnerstag ab 5.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben. Laut ÖBB sind aber weiterhin Sanierungsarbeiten notwendig. Mit einem zweigleisigen Betrieb der Strecke rechnet man daher voraussichtlich erst in zwei Wochen.
Bei dem Unglück am Montagabend kam ein 25-jähriger Eisenstädter ums Leben. Der 52-jährige ungarische Triebwagenführer und zwei Fahrgäste aus Wien, eine Frau (35) und ein Mann (78), wurden schwer verletzt. Zehn weitere Passagiere erlitten leichte Verletzungen.
Zugsunglück: Verdacht der fahrlässigen Tötung
Nach dem Zugsunglück bei Münchendorf (Bezirk Mödling) ermittelt die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Die Raaberbahn vermutet „menschliches Versagen“.
Ereignet hatte sich der Unfall des „Ventus“-Zuges der Raaberbahn auf einem geraden Abschnitt. An Bord des REX 7657, der auf dem Weg von Deutschkreutz nach Wien-Hauptbahnhof war, hatten sich der Landespolizeidirektion Niederösterreich zufolge der Triebwagenführer und etwa 70 Passagiere befunden.
Sachverständiger soll Unfallursache klären
Eine Unfallursache stand vorerst nicht fest. Bei der Raaberbahn vermutete man „menschliches Versagen“. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung.
Angeordnet wurde die Sicherstellung des Fahrtenschreibers des Zuges sowie der Zugmaschine. Ebenfalls verfügt wurde eine Obduktion des 25-Jährigen. Zudem wurde ein Sachverständiger zur Klärung der Unfallursache bestellt.
Gewerkschaft weist Vorverurteilung zurück
Die Gewerkschaft vida weist eine Vorverurteilung des Triebfahrzeugführers zurück. „Solange Mängel im Betriebsablauf nicht ausgeschlossen werden können und die Unfallursache nicht zweifelsfrei geklärt ist, ist es völlig unangebracht, bereits von menschlichem Versagen als Ursache des Unglücks zu sprechen", hält Gerhard Tauchner, Vorsitzender der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft vida fest.
Die stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn, Hana Dellemann, hatte einen Tag nach dem Unglück gegenüber dem ORF Burgenland gesagt, dass man von „menschlichem Versagen“ ausgehe und einen technischen Defekt ausschließe. „Die kompletten Untersuchungsergebnisse sind abzuwarten. Jeder Beschäftigte hat Anspruch auf eine faire Behandlung“, so Tauchner in einer Aussendung vom Donnerstag.
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich richtete den Aufruf an die Passagiere des REX 7657, „die ihre Wertsachen noch nicht abgeholt haben“, sich mit der Inspektion Laxenburg (Tel.: 059133-3338) in Verbindung zu setzen. Nach dem Unfall seien „zahlreiche Effekten und Gepäckstücke“ sichergestellt worden. Ein Großteil sei auch bereits an die Besitzer ausgefolgt worden. Jedoch hätten einige Habseligkeiten „bis dato noch nicht zugeordnet“ werden können.