Die Raffinerie Schwechat wird umgebaut
© OMV Aktiengesellschaft
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Wirtschaft

Neues Versorgungssystem nach Unfall in Raffinerie

Nach dem Zwischenfall in der Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) hat die OMV „erhebliche“ Schäden festgestellt. Weil die Dauer der Reparatur noch nicht absehbar sei, habe man bereits begonnen, ein neues Versorgungssystem aufzubauen, heißt es.

Das neue Versorgungssystem soll dabei helfen, den Schaden in der Raffinerie Schwechat und die dadurch entstehenden Ausfälle zu kompensieren, sagte Andreas Rinofner, Sprecher der OMV, gegenüber noe.ORF.at. „Wir nutzen die gesamte Kapazität des Konzerns, auch alle Lagerbestände, die wir irgendwo haben, um sie in Schwechat nutzbar machen zu können“, hielt Rinofner fest.

Weiters kaufe man bei Partnern Produkte zu und adaptiere die Raffinerie in Schwechat kurzfristig, um die Produktionskapazität leicht anheben zu können. Denn die Produktion in der Raffinerie stehe nicht still, sie sei durch den Vorfall am Freitag allerdings eingeschränkt. Erste Schritte zum Aufbau dieses neuen Versorgungssystems habe man bereits gesetzt, sagte Rinofner.

Kein drohender Treibstoffengpass

Um die Versorgung im Land sicherzustellen, gab die Bundesregierung am Samstag 112.000 Tonnen Diesel und 56.000 Tonnen Benzin aus ihren Treibstoffreserven frei – mehr dazu in Unfall in Raffinerie: Ölreserven freigegeben (noe.ORF.at; 4.6.2022). Das Klimaschutzministerium erließ am Samstag eine entsprechende Energielenkungsverordnung.

Einen Versorgungsengpass an Treibstoffen müsse man nicht befürchten, beruhigte Bundeskanzler Karl Nehammer am Samstag: „Darum muss sich niemand Sorgen machen.“ Auch die OMV beruhigte. Die Freigabe durch die Bundesregierung helfe, einen gewissen Zeitraum zu überbrücken. Außerdem habe man ausreichend Lagerbestände, mit denen man arbeiten könne, bis das neue Versorgungssystem vollständig einsetzbar sei, betonte Rinofner.

Dauer der Reparatur noch unklar

Wie lange es dauern wird, um den Schaden in der Raffinerie Schwechat vollständig zu beheben, sei noch unklar, so Rinofner. „Alleine die Untersuchungen werden noch mehrere Tage, wahrscheinlich eine Woche dauern.“ Eines könne man aber definitiv sagen: Die Reparaturarbeiten seien keine Angelegenheit von ein paar Tagen.

Der Unfall in der Raffinerie hatte sich am Freitag im Zuge von Wartungsarbeiten ereignet. Dabei war Wasser ausgetreten, wodurch Teile der Hauptdestillationsanlage für Rohöl beschädigt und zwei Personen verletzt wurden. Die Raffinerie befindet sich seit 19. April in einem Wartungsstillstand. Durch den Vorfall verzögert sich die Inbetriebnahme nun weiter.