Obwohl die Zahl der Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich auf derzeit 70.000 gesunken ist, ist die niederösterreichische noch immer die größte Landwirtschaftskammer Österreichs. Wie der neue Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) ankündigte, sollen die Betriebe wegen der Teuerungen nun eine Sonderunterstützung bekommen: „Unser Entlastungspaket, das die Bäuerinnen und Bauern unterstützen soll, dient der Abfederung der hohen Energiepreise oder auch der Futtermittelpreise.“ 110 Millionen Euro soll dieses Paket umfassen und es soll in den kommenden Tagen realisiert werden.
Die niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern könnten mit der Situation gut umgehen, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Wenn jemand Krise kann, dann der Bauernstand.“ Aber natürlich sei dieses Entlastungspaket ein sehr wichtiges, so Mikl-Leitner: „Damit sie nicht bei ihren Produkten, sei es Gemüse, Fleisch oder Milch, noch etwas dazulegen müssen. Deshalb bedanke ich mich bei dir, lieber Herr Bundesminister, herzlich für das Commitment, dass dieses Entlastungspaket steht.“
Versorgungssicherheit in Zeiten der Klimakrise
Landeshauptfrau-Stellvertreter und Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf (ÖVP) hob die wichtige Rolle der Landwirtschaft zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung hervor: „Sie ist die Versicherungspolizze der Menschen in Österreich, dass wir immer etwas zu essen und zu trinken haben, das sollte uns an diesem Tag besonders bewusst sein.“ Die größte Aufgabe sei jetzt in Zeiten der Ukraine-Krise dieselbe wie vor hundert Jahren bei der Gründung der Kammer – eben diese Versorgung.
Dass die Bedingungen dafür immer schwieriger werden, thematisierte Niederösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Schmuckenschlager (ÖVP). Er sprach die Klimaveränderungen, verbunden mit einer immer stärker werdenden Trockenheit, an: „Wir brauchen in der Infrastruktur der Bewässerung noch enorme Schritte. Hier braucht es große Summen, um die Kornkammern Österreichs zu erhalten und Sicherheit zu geben, um langfristig auch Produktionsrisiko von den Schultern der Bäuerinnen und Bauern zu nehmen.“
Immer wieder zur Sprache kam bei dem Festakt auch die Wertschätzung der Leistungen von Bäuerinnen und Bauern, die in der breiten Bevölkerung nicht mehr so gegeben sei, wie es ihren Aufgaben und Leistungen entsprechen würde.