Klinikum Melk
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Gesundheit

WHO-Delegation lernt von Niederösterreich

Eine Delegation der Weltgesundheitsorganisation WHO hat Niederösterreich besucht. Ziel sei, die grenzüberschreitende medizinische Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und den Nachbarländern kennenzulernen.

Die 22-köpfige Delegation der Weltgesundheitsorganisation besuchte Niederösterreich von 22. bis 24. Juni im Rahmen einer Studienreise. „Wir haben uns besondere Bereiche der Innovation in Niederösterreich zum Beispiel in den Krankenhäusern angesehen, sodass davon andere Regionen innerhalb von Europa lernen können“, sagte WHO-Delegationsleiterin Bettina Menne am Mittwoch nach einem Besuch im Pflege- und Betreuungszentrum Melk. Insgesamt sind zehn verschiedene Nationen in der Delegation vertreten.

Besonderes Interesse stelle für die WHO die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Niederösterreichs mit den Nachbarländern dar, wird betont. Seit 2007 sind im Rahmen des EU-Fonds für regionale Entwicklung (Interreg) zahlreiche solcher Projekte im Gesundheitssektor entstanden. Das übergeordnete Ziel sei, einen gleichberechtigten Zugang zu einer hochwertigen, wohnortnahen Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger – auch in den Grenzregionen – zu ermöglichen.

WHO Delegation besucht Melk. Dr. Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege, Dr. Bettina Menne, Delegationsleiterin, Mag. Elke Ledl Leiterin der Initiative Healthacross und NÖ LGA-Vorstand DI Alfred Zens.
Initiative Healthacross
LGA-Direktor für Medizin und Pflege Markus Klamminger mit WHO-Delegationsleiterin Bettina Menne, der Leiterin der Initiative Healthacross Elke Ledl, und LGA-Vorstand Alfred Zens (v.l.n.r.)

Erfahrungsaustausch zum Wohle der Patienten

„Es ist ein Erfahrungsaustausch. Man profitiert von den Experten, die es in den jeweiligen Ländern gibt und man kann auf diese Weise für die Patienten einen Mehrwert und eine bessere Betreuung schaffen“, erklärte der für internationale Angelegenheiten zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) anlässlich des Besuchs der WHO-Delegation.

Das Landesklinikum Gmünd etwa nehme im Rahmen dieser Zusammenarbeit auch Patientinnen und Patienten aus Südböhmen auf. Ein erstes grenzüberschreitendes Gesundheitszentrum in der Region Gmünd/Ceské Velenice wurde bereits im Oktober 2021 eröffnet – mehr dazu in Gmünd: Gesundheitszentrum mit Tschechien (noe.ORF.at, 16.10.2021).

Von Endometriose bis Kinderabteilung

Wertvoll sei außerdem die Zusammenarbeit zwischen dem Landesklinikum Melk und dem Krankenhaus Znojmo, betonte Eichtinger. Mithilfe von Experten aus Tschechien habe des Klinikum Melk einen Endometriose-Schwerpunkt aufbauen können. Umgekehrt sei eine niederösterreichische Endometriose-Patientin bereits strahlentherapeutisch im Krankenhaus Znojmo behandelt worden. Weitere Kooperationen gebe es zwischen dem Landesklinikum Hainburg (Bez. Bruck/Leitha) und dem Kinderuniversitätsklinikum Bratislava sowie dem Landesklinikum Wiener Neustadt und dem Elisabethenlehrkrankenhaus Sopron.

„Man hilft sich gegenseitig, denn ohne die Solidarität geht es heute nicht mehr“, betonte Delegationsleiterin Menne anlässlich des Besuchs. Landesrat Eichtinger erklärte, man sei stolz, dass die WHO Niederösterreich als Vorzeigemodell für grenzüberschreitende Kooperation ausgewählt habe.