Coronavirus

Erstmals seit April über 2.000 Neuinfektionen

Seit zwei Wochen steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niederösterreich wieder stark an. Experten gehen von einer Sommerwelle aus. Die Gesundheitslandesrätin rät dazu, sich testen zu lassen.

2.499 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind von Dienstag auf Mittwoch in Niederösterreich verzeichnet worden. Zuletzt waren die Neuinfektionen Mitte April so hoch. Expertinnen und Experten sehen für die rasche Verbreitung jetzt im Sommer die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 verantwortlich.

Wie viele der Fälle in Niederösterreich aktuell auf BA.4 und BA.5 zurückzuführen sind, ist unklar, derzeit werden positive Proben lediglich stichprobenartig sequenziert, heißt es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Möglichkeiten, die Sequenzierung auszuweiten, würden geprüft, heißt es.

Leichter Anstieg auf den Normalstationen

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will diese Woche keine neuen Maßnahmen verhängen. Er setze weiter auf „Eigenverantwortung“. Sollte es zu einem weiteren Anstieg kommen, sei die Wiedereinführung der Maskenpflicht jedoch möglich, so Rauch am Rande des Ministerrats am Mittwoch.

„Weil sich die Situation so darstellt in den Spitälern, dass wir keine dramatische Veränderung feststellen“, begründete Rauch das Zuwarten mit Blick auf die aktuelle Entwicklung. In Niederösterreich sind gegenwärtig relativ konstant neun Intensivbetten mit Covid-19-Patienten und -Patientinnen belegt. Einen leichten Anstieg gibt es auf den Normalstationen zu beobachten: Hier liegen gegenwärtig 149 Patientinnen und Patienten mit Covid-19, so viele wie zuletzt Mitte Mai.

Land: Keine eigenen Maßnahmen geplant

Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig möchte wie bisher die Maßnahmen des Bundes mittragen. „Niederösterreich plant keine eigenen Maßnahmen. Einerseits haben wir uns immer an die Maßnahmen des Bundes gehalten, um keinen Fleckerlteppich zu erzeugen, andererseits ist es aus unserer Sicht aktuell aufgrund der hohen Reisetätigkeit und der Veranstaltungen nicht sinnvoll, Einzelmaßnahmen zu verordnen“, so Königsberger-Ludwig. Die Gesundheitslandesrätin appelliert, das Testangebot wieder stärker in Anspruch zu nehmen, besonders vor oder nach dem Besuch von Großveranstaltungen.