Der knapp 30 Jahre alte Verdächtige dürfte bereits 2012 im Fokus von Ermittlungen gestanden sein. Erst zehn Jahre später wurde er nun festgenommen. Laut Leopold Bien, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, erfolgte die Festnahme vergangene Woche.
Mittlerweile wurde der Mann unter strengen Auflagen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Verdächtige sei „gegen gelindere Mittel“ wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er zeigte sich nicht geständig. Weitere Details konnte Bien vorerst nicht nennen. Die Ermittlungen laufen, hieß es.
Millionenschaden zu Weihnachten 2012
Dem Mann wird vorgeworfen, im Dezember 2012 in drei Kirchen in Amstetten Feuer gelegt zu haben. Es entstand ein Sachschaden in der Höhe von 1,5 Millionen Euro, verletzt wurde niemand. Zahlreiche Zeugen konnten den Täter damals beschreiben. Demnach war der Mann zwischen 20 und 25 Jahre alt, etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß und dünn, ein Phantombild wurde veröffentlicht – mehr dazu in Kalte Spuren: Rätsel um Kirchenbrände (noe.ORF.at; 11.11.2019).
In einer „Cold Case“-Serie berichtete der ORF NÖ 2019 über die bis dahin erfolglose Suche nach dem mutmaßlichen Brandstifter
Neue Zeugenaussagen dürften zu Festnahme geführt haben
Laut einem Onlinebericht des „Kurier“ wurde die Polizei schon kurz nach den Brandstiftungen aufgrund von Zeugenaussagen auf den Mann aufmerksam. Eine nahe Angehörige des Verdächtigen war Tage zuvor in einer der Kirchen nach ihrem Ableben eingesegnet worden. Es lag damals die Vermutung nahe, dass darin ein mögliches Motiv zu suchen ist, heißt es in dem Artikel.
Nun dürfte sich die Verdachtslage verdichtet und zu der Festnahme geführt haben. Laut einem Bericht der Gratiszeitung „Heute“ brachte ein Fernsehbericht über die Kirchenbrände neue Hinweise durch Zeugen. Der Mann soll im beeinträchtigten Zustand gezündelt haben.