Die Brandstiftung in der Klosterkirche in Amstetten.
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Chronik

Brände in Kirchen: Festnahme nach zehn Jahren

Zu Weihnachten 2012 sorgten Brandstiftungen in drei Amstettner Kirchen für Schlagzeilen. Vergangene Woche konnte nun ein Verdächtiger gefasst werden. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten bestätigt entsprechende Medienberichte.

Der knapp 30 Jahre alte Verdächtige dürfte bereits 2012 im Fokus von Ermittlungen gestanden sein. Erst zehn Jahre später wurde er nun festgenommen. Laut Leopold Bien, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, erfolgte die Festnahme vergangene Woche.

Mittlerweile wurde der Mann unter strengen Auflagen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Verdächtige sei „gegen gelindere Mittel“ wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er zeigte sich nicht geständig. Weitere Details konnte Bien vorerst nicht nennen. Die Ermittlungen laufen, hieß es.

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Die Brandstiftung in der Klosterkirche in Amstetten.
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Betroffen war 2012 unter anderem die Klosterkirche in Amstetten
Die Brandstiftung in der Klosterkirche in Amstetten.
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Hier dürfte der Brand in einem Beichtstuhl gelegt worden sein
Feuerwehrleute vor der Klosterkirche in Amstetten.
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Die Rauchentwicklung in der Klosterkirche war damals erheblich
Die angezŸndete Erntedankkrone in der Stadtpfarrkirche in Amstetten.
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In der Stadtpfarrkirche Amstetten war die Erntedankkrone angezündet worden
Die Brandstiftung in der Herz Jesu-Kirche in Amstetten.
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In der Herz-Jesu-Kirche war versucht worden, im Eingangsbereich einen Brand zu legen
Die Brandstiftung in der Klosterkirche in Amstetten.
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In Summe entstand bei allen drei Bränden ein Schaden von 1,5 Millionen Euro
Feuerwehrfahrzeuge vor der Klosterkirche in Amstetten.
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Verletzt wurde damals niemand

Millionenschaden zu Weihnachten 2012

Dem Mann wird vorgeworfen, im Dezember 2012 in drei Kirchen in Amstetten Feuer gelegt zu haben. Es entstand ein Sachschaden in der Höhe von 1,5 Millionen Euro, verletzt wurde niemand. Zahlreiche Zeugen konnten den Täter damals beschreiben. Demnach war der Mann zwischen 20 und 25 Jahre alt, etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß und dünn, ein Phantombild wurde veröffentlicht – mehr dazu in Kalte Spuren: Rätsel um Kirchenbrände (noe.ORF.at; 11.11.2019).

In einer „Cold Case“-Serie berichtete der ORF NÖ 2019 über die bis dahin erfolglose Suche nach dem mutmaßlichen Brandstifter

Neue Zeugenaussagen dürften zu Festnahme geführt haben

Laut einem Onlinebericht des „Kurier“ wurde die Polizei schon kurz nach den Brandstiftungen aufgrund von Zeugenaussagen auf den Mann aufmerksam. Eine nahe Angehörige des Verdächtigen war Tage zuvor in einer der Kirchen nach ihrem Ableben eingesegnet worden. Es lag damals die Vermutung nahe, dass darin ein mögliches Motiv zu suchen ist, heißt es in dem Artikel.

Nun dürfte sich die Verdachtslage verdichtet und zu der Festnahme geführt haben. Laut einem Bericht der Gratiszeitung „Heute“ brachte ein Fernsehbericht über die Kirchenbrände neue Hinweise durch Zeugen. Der Mann soll im beeinträchtigten Zustand gezündelt haben.