Die Wahl sei einstimmig erfolgt, heißt es in einer Aussendung der FPÖ. Man freue sich auf den Wahlkampf, wird Bundesobmann Herbert Kickl in der Mitteilung zitiert. Der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin wird am 9. Oktober gewählt. Für den 59-jährigen Niederösterreicher ist es bei Weitem nicht die erste Wahl.
Rosenkranz war von 2008 bis 2019 Nationalratsabgeordneter für die FPÖ, von 2017 bis 2019 auch Klubobmann. Gleichzeitig war er von 2013 bis 2019 Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich. Diese Funktionen gab er mit der Übernahme der Volksanwaltschaft im Juli 2019 auf. Dort beschäftigte er sich zu einem großen Teil mit Beschwerden gegen die CoV-Maßnahmen der Regierung. Niederösterreichischer Landesparteiobmann wurde nach ihm Udo Landbauer – mehr dazu Landbauer wird FPÖ-Landesparteiobmann (noe.ORF.at; 28.6.2019).

Rosenkranz wuchs in Krems an der Donau auf und besuchte dort das Bundesgymnasium. Er ließ sich als Musikschullehrer ausbilden, später studierte er Rechtswissenschaften an der Uni Wien und schloss das Studium mit dem Doktorat ab. Er arbeitete u.a. als Strafverteidiger. Von 1988 bis 2017 war Rosenkranz Kremser Gemeinderat. Er ist Mitglied der Wiener Burschenschaft Libertas.
Offizielle Kandidatenpräsentation am Mittwoch
Kickls Vorschlag, Rosenkranz zum Kandidaten zu machen, hat im Präsidium dem Vernehmen nach für längere Diskussionen gesorgt. Rosenkranz zählte nämlich nicht zum Favoritenkreis im ohnehin schwierigen Rennen gegen Amtsinhaber Alexander Van der Bellen.
Offiziell präsentiert werden soll der FPÖ-Kandidat, also Rosenkranz, am Mittwoch. Leicht dürfte es dieser nicht haben. Zum einen sitzt Van der Bellen recht fest im Sattel. Zum anderen wollen zumindest zwei weitere Kandidaten antreten, deren Programm inhaltlich den freiheitlichen Standpunkten ähnelt: So wettert etwa der ehemalige BZÖ-Politiker Gerald Grosz ebenso gegen CoV-Maßnahmen und Sanktionspolitik gegen Russland wie auch der Chef der impfkritischen Liste MFG, Michael Brunner.
Nicht einfach wird es sein, dem Ergebnis des letzten blauen Präsidentschaftskandidaten, Norbert Hofer, auch nur nahe zu kommen. Dieser erreichte 2016 im ersten Wahlgang 35,05 Prozent, in der Stichwahl 46,21 Prozent. Rosenkranz ist in der Partei zwar weitgehend unumstritten. Dennoch bezweifelten nach APA-Informationen mehrere – sichtlich überraschte – Freiheitliche, ob er der richtige Kandidat ist.