Luftaufnahme des Domplatzes in St. Pölten
Arman Kalteis
Arman Kalteis
Verkehr

St. Pölten: Domplatz wird noch im Juli autofrei

Früher als gedacht wird es den Domplatz in St. Pölten nicht mehr als Parkplatz geben. Noch im Juli wird dieser autofrei, ebenso wie weitere Straßen im Umfeld des Platzes. Das kündigte die Stadt am Donnerstag an. Kritik kommt von ÖVP und FPÖ.

Dass der Domplatz autofrei wird, ist schon länger bekannt. Der Zeitpunkt überrascht jedoch. Seit März wird dieser, nach Jahrzehnten der Ausgrabungen, umgebaut und soll bis Ende 2023 zu einem Marktplatz, Veranstaltungsort und Ort zum Verweilen werden – mehr dazu in Das neue Gesicht des Domplatzes St. Pölten (noe.ORF.at; 24.2.2022). Bei der Präsentation hieß es allerdings noch, dass die Parkplätze bis zum Ende der Bauarbeiten sukzessive weniger werden.

Wie die Stadt am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte, soll die Fußgängerzone bereits Ende Juli ausgeweitet werden und der Domplatz ab dann autofrei sein. Die Beschilderung erfolge zwischen dem 25. und 29. Juli, hieß es. Ab dann treten die neuen Regelungen in Kraft. Die Fußgängerzone erstreckt sich künftig aber nicht nur über den Domplatz, sondern auch über weitere Straßen im Nahbereich des Domplatzes.

Auch Teil der Wiener Straße wird zur Fußgängerzone

So wird auch die Wiener Straße beginnend ab der Kreuzung mit der Lederergasse (in Richtung Westen über das Heimgassl bis zum Domplatz) autofrei, ebenso die Ranzonigasse (zwischen Hofstatt und Wiener Straße), die Alumnatsgasse (zwischen Fuhrmannsgasse und Wiener Straße) und die Grenzgasse (südlich des Umkehrplatzes). Die Einfahrt über die Wiener Straße vom Neugebäudeplatz bis zur Lederergasse und die Ausfahrt über die Lederergasse in Richtung Süden werden bestehen bleiben.

Visualisierung zeigt künftige Fußgängerzone
Verkehrs- und Strafamt
Der Domplatz sowie Teile der Wiener Straße, der Ranzonigasse und der Alumnatsgasse werden autofrei

Durch diese Maßnahme und die damit verbundene Verkehrsberuhigung solle die Innenstadt erweitert und aufgewertet werden, hieß es in der Aussendung der Stadtgemeinde. Anders sehen das ÖVP und FPÖ, die vor allem Folgen für Wirtschaftstreibende in der Innenstadt befürchten.

ÖVP und FPÖ empört über Vorgehen

Die SPÖ sperre „den wichtigsten Innenstadtparkplatz von Richtung Osten für die Innenstadtwirtschaft ohne jede Rücksicht“, kritisierten Vizebürgermeister Matthias Adl (ÖVP) sowie ÖVP-Klubobmann Florian Krumböck in einer Aussendung. Aus ihrer Sicht breche die SPÖ außerdem Gemeinderatsbeschlüsse. „Diese sehen klar vor, dass eine Sperre des Domplatzes für Pkws nur mit entsprechenden Ersatzparkflächen vorgenommen werden dürfen“, so Adl und Krumböck. „Die damit gemeinte Garage unter dem Bischofsgarten hängt aber nach wie vor in der Luft.“

„Ein autofreier Domplatz wird weitere Kunden in Einkaufszentren vertreiben“, befürchtet FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger. „Vor allem viele ältere Menschen und Familien nutzen gerne den Domplatz als Parkplatz. Solange in unmittelbarer Nähe kein alternativer Parkplatz geschaffen wurde, müssen die Parkplätze erhalten bleiben“, forderte er.