Römisch rekonstruiertes Schiff fährt über Donau
Living Danube Limes
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Kultur

Rekonstruiertes Römerschiff auf Donau zu sehen

Als „alte Römer“ verkleidete Menschen, die auf einem originalgetreu rekonstruierten Schiff die Donau hinabrudern, kann man in den kommenden Tagen in Niederösterreich beobachten. Das Schiff wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts rekonstruiert.

Im Rahmen der „Living Danube Connecting Cruise“ ist eine Crew in einem historischen Nachbau eines Schiffs des Typs „Lusoria“ momentan unterwegs. Am Freitag (29. Juli) legt sie in Mautern (Bezirk Krems) an, zwei Tage später ist die „Danuvina Alacris“ bei einem Römerfest in Tulln zu sehen.

Das Schiff ist aus dem vierten Jahrhundert stammenden Funden aus dem deutschen Mainz nachempfunden und wurde teils mit Originalwerkzeugen hergestellt. Gebaut wurde es im Rahmen eines EU-geförderten Forschungsprojekts zum historischen Donaulimes, das von der Donau-Universität Krems geleitet wird. In der Riege der heimischen Partner finden sich u.a. noch das Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie und die Universität Salzburg.

Stationen

  • Mautern (28./29.7.)
  • Tulln (30./31.7.)
  • Klosterneuburg (1./2.8.)
  • Durchfahrt durch den Wiener Donaukanal (3.8.)
  • Orth (3.8.)
  • Stopfenreuth (3.8.)
  • Bratislava (5.8.)

Noch bis Anfang August in Österreich

Als Botschafter des „Living Danube Limes“-Projekts schippern wechselnde Teams nun seit einigen Tagen den einst wichtigen Grenzfluss des Römischen Reiches hinunter, wie es in einer Aussendung der Donau-Uni heißt. Der Start erfolgte in Deutschland, dann ging es in Oberösterreich weiter. Noch bis Anfang August wird der heimische Abschnitt befahren. Für den Mittwoch (3. August) ist zum Beispiel eine Fahrt durch den Wiener Donaukanal geplant, bevor man am 5. August dann in die Slowakei wechselt.

Römer Schiff Rekonstruktion Donau
APA/ANNA WINDISCHBAUER
Am Freitag legt das Schiff in Mautern an

Das Projekt vereint 19 Unis, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen aus den zehn Donau-Anrainerländern als Partner und wird mit 3,2 Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, die Reste des einstigen Donaulimes zu erforschen, zu erhalten und nachhaltig touristisch zu nutzen. Beim Donaulimes handelte es sich um eine einst durchgehende Kette militärischer Festungsanlagen entlang des gesamten südlichen Ufers. Er fungierte auch als wichtige Handelsroute.

Zwei Jahre Bauzeit für sechs Tonnen schweres Holzschiff

Zwei Jahre dauerte der Bau des möglichst originalgetreuen Schiffes. Es hat eine Länge von 18 Metern, bei einer Breite von 2,8 Metern. Die Konstruktion aus Eichen- und Fichtenholz wiegt rund sechs Tonnen. Bis zu 13 Stundenkilometer können mit dem Schiff erreicht werden.

Besetzt ist die „Danuvia Alacris“ mit 18 bis 20 Ruderern und einem vier- bis fünfköpfigen Führungsteam. Täglich will man nun rund 40 Kilometer zurücklegen. Im November soll die Donaumündung in Rumänien erreicht werden. Bis dahin werden insgesamt um die 250 Ruderer aus 15 Nationen in dem spätantiken Nachbau Platz genommen haben.

Die Austro-Etappen bestreiten Teilnehmer aus Österreich, Großbritannien, Belgien, Kroatien, Ungarn, Italien, Deutschland, Spanien und aus der Slowakei. Damit will man den nationenverbindenden Charakter des Projekts entlang der einstigen Trenn- und Verbindungslinie unterstreichen.