Die EVN wird sich der Aussendung zufolge bei jenen melden, die sich bisher nicht im Kundenportal für einen der Rabatte des Energieversorgers registriert haben. Dabei wird auch ein Tarifwechsel zu einem Produkt mit zwölf Monaten Preisgarantie angeboten. Das bringe „treuen“ Kunden bis zu 17 Prozent Rabatt.
Weiters wird die EVN über das Onlineportal den NÖ-Strompreisrabatt des Landes abwickeln. Mit der Möglichkeit, die tagesaktuellen Zählerstände bekanntzugeben, sei gewährleistet, dass bis zum letzten Tag noch der alte, günstigere Preis verrechnet wird. Außerdem wurde auf den EVN-Sozialfonds hingewiesen, der mit drei Mio. Euro dotiert wird.
Arbeiterkammer fordert Strompreisdeckel
Diese Punkte „tragen zur Abfederung der Auswirkungen der schlimmsten Energiekrise, die wir je erlebt haben, bei“, sagte der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ), Markus Wieser. Die AK unterstützt unterdessen finanzschwache Haushalte mit einem Energiebonus von 200 Euro.
Von der Bundesregierung verlangte Wieser Maßnahmen gegen die stark steigenden Energiepreise, u. a. die Umsetzung eines Strompreisdeckels. Außerdem forderte er den Bund auf, sich für ein europaweites Aussetzen des Merit-Order-Prinzips auf dem Strommarkt stärker einzusetzen. In dem System bestimmt das jeweils letzte – in der Regel teuerste – (Gas-)Kraftwerk das Preisniveau.
Zudem sind Preisanstiege laut Wieser „auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen“. Es liege „der Verdacht nahe, dass im Windschatten von Verbund, OMV und Co. auch andere Branchen außerhalb der Energie hier ‚Übergewinne‘ anhäufen, die nicht auf die Energiepreissteigerungen durch den Ukraine-Krieg alleine zurückzuführen sind. Das geht von Lebensmitteln, Gastronomie über Dienstleistungen bis zu den Mieten“, meinte der AKNÖ-Präsident.
EVN erhöht Energiepreise deutlich
Der Energieversorger EVN hat erst am Mittwoch für Strom- und Gaskunden erneut kräftige Preiserhöhungen angekündigt. Monatlich kann der Schritt für Haushalte Mehrkosten von mehr als 100 Euro ergeben.
Das Unternehmen, das sich zum Großteil im Besitz des Landes befindet, begründete den Schritt per 1. September mit Preissteigerungen auf den internationalen Großhandelsmärkten. Als Ausgleich kündigte die EVN abgesehen vom niederösterreichischen Strompreisrabatt einen eigenen Rabatt auf die Stromrechnung an – mehr dazu in noe.ORF.at.