Der erste Zug mit zwölf Fahrzeugen und 27 Feuerwehrleuten der Einheit „AT – Ground forest fire fighting using vehicles“ startete am Donnerstag um 22.00 Uhr, die Anfahrtszeit dauert etwa 30 Stunden. Am Freitag folgt ein weiteres Fahrzeug mit zwei Einsatzkräften, außerdem werden mittels Charterfluges vom Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) 47 Einsatzkräfte in das 1.700 Kilometer entfernte Einsatzgebiet geflogen.
Das Ziel der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher liegt in dem am stärksten betroffenen Departement Gironde im Südwesten Frankreichs, konkret ist es die im Verwaltungsbezirk Bordeaux gelegene 1.300-Einwohner-Gemeinde Hostens, 50 Kilometer südlich von Bordeaux. Seit Wochen gibt es hier enorme Waldbrände auf einer Gesamtfläche von 6.000 Hektar.
Frankreichs Feuerwehren baten diese Woche über einen EU-Hilfsmechanismus die ausländischen Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung. Auch Deutschland, Griechenland, Polen, Rumänien und Schweden schickten Unterstützung nach Frankreich, wo gleich in mehreren Regionen massive Brände wüten.
74 Einsatzkräfte aus Niederösterreich helfen in Frankreich
In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Inneres entsendet Niederösterreich 74 Hilfskräfte und zwölf Fahrzeuge, darunter Waldbrandfahrzeuge des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung – mehr dazu in Waldbrände: Feuerwehr hilft in Frankreich (noe.ORF.at; 11.8.2022). Der Einsatzschwerpunkt liegt besonders auf der Brandbekämpfung durch Bodeneinheiten, da europaweit derzeit nur wenige bis keine Löschflugzeuge zur Verfügung stehen, heißt es in einer Aussendung des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommandos.
Die vorläufige Einsatzdauer wurde mit einer Woche angegeben. Je nach Lage könne sich die Dauer jedoch noch verändern, heißt es. In Bordeaux ist Landesfeuerwehrrat Josef Huber für die Koordination der niederösterreichischen Einsatzkräfte verantwortlich. Huber hatte zuletzt den Auslandseinsatz in Nordmazedonien im August 2021 sowie den Großbrand im Raxgebiet im vorigen Herbst geleitet. Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner betonte bei der Verabschiedung, dass das einer der herausforderndsten Auslandseinsätze in der Geschichte werden wird.