Wo ist der Wolf?
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Chronik

Behörde erlaubt Schreckschüsse gegen Wölfe

Die Wölfe bleiben im Waldviertel weiterhin ein Thema. Die Bezirkshauptmannschaft Zwettl hat nun einen Bescheid ausgestellt, der gestattet, dass die Tiere durch Schreckschüsse vergrämt werden können. Der Anlass war ein Vorfall in der Vorwoche.

Wölfe, die sich näher als 50 Meter an Menschen heranwagen und „keine Scheu zeigen“, dürfen ab sofort von Jägern „mit Schreckschüssen vergrämt“ werden, heißt es im Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Zwettl. Dabei ist sicherzustellen, dass das Tier nicht gefährdet wird, jede Vergrämung ist der Behörde „unverzüglich zu melden“, heißt es weiter.

Der Anlass für diese Maßnahme – „im Interesse der Gesundheit und der Sicherheit des Menschen“, so die genaue Formulierung im Bescheid – ist ein Vorfall in der vergangenen Woche am Truppenübungsplatz Allentsteig (Bezirk Zwettl). Ein Wolf habe sich dabei am späten Abend einem Berufsjäger bis auf zehn Meter genähert und sei aggressiv gewesen. Erst nach einem Schreckschuss in den Boden sei das Tier geflüchtet.

Behörde: „Wolf habe Scheu vermissen lassen“

Laut der Bezirkshauptmannschaft habe der Wolf in diesem Fall die übliche Scheu vor dem Menschen vermissen lassen. Der Vergrämungsbescheid gilt in neun Jagdgebieten rund um den Truppenübungsplatz und zumindest bis Jahresende. Ziel der Maßnahme ist es, dass der Wolf sein Verhalten dadurch ändert und die Nähe von Menschen künftig meidet.

Wölfe sorgten in den vergangenen Wochen bereits öfter für Aufregung. Erst Anfang der Woche bestätigte eine DNA-Analyse, dass die vier Schafe, die Mitte August in Langschlag (Bezirk Zwettl) tot bzw. schwer verletzt aufgefunden wurden, von einem Wolf gerissen worden waren. Bei einem weiteren Vorfall im Ort steht das DNA-Ergebnis noch aus – mehr dazu in DNA-Analyse bestätigt Wolfsriss im Waldviertel (noe.ORF.at; 22.8.2022).