Chronik

Prozess: Frau mit Pkw gerammt und getötet

Wegen grob fahrlässiger Tötung steht am Freitag ein Wiener in Korneuburg vor Gericht. Er soll vergangenen November in Eibesbrunn (Bezirk Mistelbach) seine Lebensgefährtin mit seinem Auto tödlich verletzt haben. Laut Anklage war der 56-Jährige alkoholisiert.

Ein Passant fand die 49-jährige Frau damals am späten Abend regungslos und schwerverletzt am Straßenrand bei einer Tankstellenzufahrt. Die Frau wurde noch reanimiert und per Notarzthubschrauber in die Klinik Donaustadt geflogen, dort starb sie aber einen Tag später in den frühen Morgenstunden.

Laut Obduktion war die Frau von einem Auto angefahren, aber nicht überfahren worden. Aufgrund diverser Verletzungen – unter anderem Serienrippenbrüche – sei es zu inneren Blutungen gekommen, die zum Tod der 49-Jährigen führten.

Verteidiger: „Schrecklicher Autounfall“

Die Polizei ermittelte zunächst wegen Mordverdachts. Ins Visier geriet sofort der Lebensgefährte der Frau, der den Abend mit der Frau verbracht hatte. Deshalb wurde anfangs auch die U-Haft verhängt. Vor dem Haftrichter zeigte sich der Mann geständig, bestritt aber eine Mordabsicht. Sein Verteidiger sprach vielmehr von einer unglücklichen Verkettung und einem „schrecklichen Autounfall“.

Der Angeklagte und die Frau seien damals gemeinsam im Auto – einem Dodge Ram – unterwegs gewesen, beide stark alkoholisiert. Bei der Tankstelle sei die Frau ausgestiegen, um auf die Toilette zu gehen. Der Angeklagte sei währenddessen auf dem Parkplatz im Kreis gefahren. Dabei habe er die Frau wohl übersehen, so der Anwalt. Warum er die Tankstelle letztlich ohne die Frau verließ, ist nicht bekannt.

Im Zuge der Ermittlungen konnte jedoch auch die Staatsanwaltschaft keinen dringenden Tatverdacht wegen Mordes feststellen, allerdings wegen grob fahrlässiger Tötung unter Alkoholeinfluss. Deshalb muss sich der 56-Jährige am Freitag verantworten. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu drei Jahre Haft.