Kinderarzt Untersuchung
pixabay/Semevent
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gesundheit

SPÖ fordert Maßnahmen für mehr Kassenärzte

In Niederösterreich gibt es zu wenige Kassenärzte, so manche Stelle ist seit Jahren unbesetzt. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hat am Montag Maßnahmen präsentiert, die auf ein „solidarisches Gesundheitssystem“ abzielen.

Vor allem Kassenstellen für Allgemeinmedizinerinnen, Haut- und Kinderärzte sowie Gynäkologinnen können in manchen Gemeinden nicht besetzt werden, einige Stellen sind seit Jahren ausgeschrieben. Die Folge sei, dass Patientinnen und Patienten auf Wahlärzte ausweichen müssten, sagt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Der Besuch beim Arzt dürfe aber nicht von der Geldbörse der Menschen abhängen. „Wir möchten, dass alle Menschen in unserem solidarischen Gesundheitssystem eine Leistung erhalten können“, so Königsberger-Ludwig.

Fast 50 Stellen für Kassenärztinnen und -ärzte im niedergelassenen Bereich sind aktuell nicht besetzt, manche seit Jahren. „Letztendlich landet dieses Problem beim Bürgermeister oder der Bürgermeisterin“, sagt Rupert Dworak, Präsident des Verbandes sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen (GVV) in Niederösterreich. Die Gemeinden würden unter finanziellen Druck geraten, wenn sie Ordinationen Mietzuschüsse gewähren, Häuser bauen oder Wochenenddienste extra bezahlen, um Ärztinnen und Ärzte in die Gemeinde zu holen.

Forderungen an Bund und Land

Um dem Kassenärzte-Mangel zu begegnen, fordert Königsberger-Ludwig eine Überarbeitung der Honorare, eine Entbürokratisierung und eine bessere Adaptierung der Stellenpläne auf regionale Gegebenheiten. Vom Bund verlangte Königsberger-Ludwig eine Adaptierung des Studien-Zulassungsverfahrens, einen Schwerpunkt auf Allgemeinmedizin in der Ausbildung, einen Ausbau der Studienplätze, mehr Möglichkeiten für Primärversorgungseinheiten sowie eine Ausweitung der Befugnisse der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe.

An das Land richtete sich Königsberger-Ludwig mit der Forderung, die Landärztestipendien bedarfs- und bedürfnisorientiert zu vergeben. Außerdem solle das Kontingent der Bundesstudienplätze abgerufen und landesfinanzierte Gemeindeärzte müssten wieder eingeführt werden.