Handball-Europacup: Krems – Vojvodina Novi Sad
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Nach Randalen: Krems fährt nicht nach Serbien

Nach dem Handball-Skandalspiel in Krems am vergangenen Samstag, bei dem serbische Hooligans in der Wachau randaliert haben, hat Österreichs Meister am Dienstag Konsequenzen gezogen. Krems wird zum Rückspiel bei Vojvodina Novi Sad nicht antreten.

Die Entscheidung sei am Montagabend gemeinsam mit der Mannschaft und dem Trainerteam einstimmig getroffen worden, erklärt Obmann Alexander Hofmann im Gespräch mit noe.ORF.at. „Die Ausschreitungen haben ganz klar eine rote Linie überschritten.“ Zwei Menschen wurden bei den Randalen am Samstag leicht verletzt. Die Partie in der Kremser Sporthalle stand kurz vor dem Abbruch – mehr dazu in Randale: Handballspiel knapp vor Abbruch (noe.ORF.at; 4.12.2022).

Das endgültige Europacup-Aus muss diese Entscheidung für Krems allerdings nicht bedeuten. Sollte der Europäische Handballverband (EHF) entscheiden, dass das Rückspiel auf neutralem Boden stattfinden muss, würde Krems einwilligen. Die Verantwortlichen von Vojvodina Novi Sad haben bis Mittwoch Zeit, ihre Sicht der Dinge bei der EHF darzulegen. Danach soll eine Entscheidung bekannt gegeben werden.

Handball-Europacup: Krems – Vojvodina Novi Sad
Roman Grötz
Aufgrund der gewaltsamen Ausschreitungen verkam das Geschehen auf dem Feld zur Nebensache

Vorwürfe gibt es von Kremser Seite an die Verantwortlichen des serbischen Vereins. „Sie haben uns ihre Fans trotz mehrmaliger Anfrage als laut, aber nicht gewaltbereit beschrieben“, so Hofmann. „Fakt ist aber, dass das echte Hooligans waren, die eine Spur der Verwüstung in Krems hinterlassen haben, die wir so aus dem Handball nicht kennen. Wir fühlen uns getäuscht und werden nicht zum Rückspiel reisen.“

Krems hofft auf Europacup-Verbleib

Einen möglichen Europacup-Ausschluss von Seiten des Verbandes hat Österreichs Meister bei seiner Entscheidung einkalkuliert. Dennoch hofft man aus sportlicher Sicht auf eine andere Lösung. Nach der knappen 27:29-Heimniederlage hätte Krems noch alle Chancen, die nächste Runde zu erreichen und das Europacup-Abenteuer fortzusetzen. Zuvor müssen aus Sicht der Wachauer aber sämtliche Sicherheitsbedenken aus dem Weg geräumt werden.