Die neuen Wetterdaten des EUMETSAT-Satelliten werden nach Ende der technischen Vorbereitungsphase im nächsten Jahr erwartet. Schon jetzt werden aber Meteorologinnen und Meteorologen aus ganz Europa auf die Auswertung der Daten trainiert – und zwar im Unwetterforschungsinstitut ESSL mit Sitz in Wiener Neustadt. Künftig soll es etwa möglich sein, Blitze vom Weltall aus zu erkennen und die Feuchtigkeit der untersten Atmosphärenschicht zu messen.
Dazu schickt der Satellit im Abstand von nur zweieinhalb Minuten neueste Daten. Damit könne man in kurzer Zeit sehen, wo heftige Gewitter entstehen, sagt Alois Holzer, der Operative Director des Unwetterforschungsinstituts ESSL. „Für sommerliche Hagelunwetter ist die Feuchtigkeit im untersten Kilometer unserer Luftschicht eine besonders wichtige physikalische Zutat. Aus dieser Schicht kommt das Wasser für das Wachstum der Gewittertürme“, erklärt Holzer.
Besonders für Regionen ohne gutes Blitzortungssystem, wie etwa Meeresgebiete oder weniger entwickelte Staaten, seien die innovativen Blitzdaten von Bedeutung, so der Meteorologe, denn so verfüge man über deutlich verbesserte Warnmöglichkeiten. „Wir können in Zukunft mit sogenannten Rapid-Scan-Bildern im Abstand von wenigen Minuten sehen, wie heftige Gewitter geboren werden“, berichtet Holzer.