Überfüllter Zug ÖBB voller Zug Sujet
ORF/Tobias Mayr
ORF/Tobias Mayr
Verkehr

Klimaticket auch im zweiten Jahr beliebt

85 Prozent der Klimaticketnutzerinnen und -nutzer haben ihr Klimaticket im Herbst verlängert. Insgesamt nutzen in der gesamten Ostregion rund 87.000 Menschen eines der drei Klimatickets. Das führt allerdings zu vollen Züge.

Für viele Pendlerinnen und Pendler am Hauptbahnhof in St. Pölten gehört das Klimaticket mittlerweile zum Alltag. „Es ist urpraktisch, ich kann einfach überall einsteigen und brauche keine Karte mehr kaufen“, schildert eine Pendlerin aus Kilb (Bezirk Melk) gegenüber noe.ORF.at. Ein anderer Fahrgast fährt täglich von Gerasdorf (Bezirk St. Pölten) nach Linz: „Mit der Monatskarte wäre das Ticket viel teurer gewesen als mit dem Klimaticket.“

Klimaticket

Laut Landesregierung nutzen aktuell 87.000 Menschen Klimatickets in der Ostregion:

  • 15.000 Klimatickets für NÖ
  • 20.500 Klimatickets „Metropolregion“
  • 51.000 Klimatickets „Österreich“

Laut ÖBB steige die Zahl der Fahrgäste laufend. „Natürlich haben das Klimaticket, aber auch die Erhöhung der Spritpreise oder die Parkplatzthematik wegen des Parkpickerls in Wien diesen Boom noch weiter vorangetrieben“, erklärt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Aus dem Klimaschutzministerium heißt es, es zeige sich, dass die Menschen in Österreich bereit sind, auf Öffis umzusteigen, wenn diese einfach, bequem und günstig sind.

ÖBB bittet um Reservierungen

Das gestiegene Fahrgastaufkommen führt allerdings immer wieder zu überfüllten Zügen, teilweise mussten Fahrgäste wieder aussteigen. Ein Grund sei, dass viele Klimaticketnutzer ihre Sitzplätze nicht reservierten, so Seif. „Unser offenes System stößt eben zu Spitzenzeiten an seine Grenzen. Und deshalb muss man reservieren, um sich seinen Sitzplatz auch fix vorher buchen zu können.“ Reservierungen würden den ÖBB zudem helfen, das Fahrgastaufkommen besser einschätzen zu können.

Doch häufig seien die Züge gar nicht übervoll, die Fahrgäste seien nur schlecht verteilt, so Seif. „Wir beobachten immer wieder, dass die Fahrgäste in einen Zug dort einsteigen, wo sie gerade am Bahnsteig ankommen. Das heißt, ein großer Teil steigt in der Mitte des Zuges ein und an den Enden bleiben oft genug Sitzplätze vorhanden“, schildert Seif. Zusätzliches Personal sei nun seit kurzem im Einsatz, das durch die Züge geht und Fahrgäste auf freie Plätze an den Zugenden aufmerksam macht.

Investitionen in Pottendorfer Linie und S-Bahn

Um die Situation für Pendlerinnen und Pendler zu entschärfen, möchten Bund und Land in den kommenden 20 Jahren insgesamt 2,3 Milliarden Euro in die öffentlichen Verkehrsmittel investieren. Konkret soll etwa der Ausbau der Pottendorfer Linie für Entlastung sorgen, zudem werde man 2023 und 2024 neue, modernere S-Bahngarnituren erhalten, heißt es von der Landesregierung.