27. Dezember, 7.30 Uhr, Bruck an der Leitha. Es dämmert am ersten Tag nach den Weihnachtsfeiertagen. Der Himmel färbt sich orange-rosa und die Sonne geht langsam auf. Jürgen Böhm und Khalid Jarad, Mitarbeiter des Abfallservice Jüly, sind schon mit dem Müllwagen unterwegs, um Papier, Kartons und Verpackungen abzuholen.
„Die Tonnen sind meistens überbefüllt und auch daneben liegen große Kartons“, beschreibt Böhm den ersten Arbeitstag nach den Weihnachtsfeiertagen. Dieses Bild bestätigt sich, als noe.ORF.at die Männer bei der ersten Ausfahrt begleitet: Die Tonnen sind so voll, dass sie gar nicht mehr geschlossen werden können, auch auf den Tonnen sind die Kartons gestapelt – Verpackungen von Kinderspielzeug, Onlineunternehmen oder Lebensmitteln.
Bis zu 800 Tonnen Müll müssen in Niederösterreich entsorgt werden, um etwa 20 Prozent mehr als während des restlichen Jahres. „Es fällt explizit mehr Müll an, vor allem Papier und Verpackungsmüll, aber auch viele Elektrogeräte, die zu Weihnachten durch neue ersetzt werden, landen im Müll“, erklärt Matthias Jüly vom gleichnamigen Abfallservice. Ein erhebliches Plus gibt es um die Feiertage auch beim Alt- und Buntglas. Hier fallen etwa 40 Prozent mehr an. Zudem landen um bis zu 26 Prozent mehr Lebensmittel im Müll als sonst.
Bei Mülltrennung noch Luft nach oben
Generell könnte die Mülltrennung noch besser sein, heißt es. „Beim Papier funktioniert es sehr gut, bei Verpackung und Elektrogeräten gibt es noch Luft nach oben, viel wird einfach zusammengeschmissen“, so Jüly. Böhm schildert seine Erfahrungen von den Rundfahrten: „Die Menschen werfen Restmüll, Bio oder Plastik zusammen – es wird alles gemischt. Wir haben aber keine Zeit zu sortieren, wir haben den ganzen Tag Stress pur.“
Etwa 375.000 Mülltonnen werden während der Feiertage täglich befüllt – um dann von den fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abfallunternehmen, darunter Jürgen Böhm und Khalid Jarad, wieder entleert zu werden.