demolierter Triebwagen
Thomas Lenger
Thomas Lenger
chronik

Zugsunglück: Prozess gegen Lokführer

Anfang Mai ist auf der Pottendorfer Linie in Münchendorf (Bezirk Mödling) ein Zug entgleist. Es gab ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Nun muss sich der Lokführer wegen fahrlässiger Gemeingefährdung vor Gericht verantworten.

Der Prozess gegen den Lokführer soll am 24. Jänner am Landesgericht Wiener Neustadt stattfinden. Wegen des Verdachts auf fahrlässige Allgemeingefährdung hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eine Anklage gegen den 52-jährigen Ungarn eingebracht. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu drei Jahre Haft.

Dem Lokführer wird vorgeworfen, viel zu schnell gefahren zu sein – nämlich mit 145 km/h statt wie vorgeschrieben mit 60 km/h. Dadurch soll das Zugsunglück verursacht worden sein. Ein 25-jähriger Eisenstädter wurde unter dem Zug eingeklemmt und starb, zwei Menschen wurden schwer verletzt. 24 Passagiere sind mit leichten Verletzungen davon gekommen. Auch der Lokführer selbst wurde bei dem Unfall schwer verletzt – mehr dazu in Zug entgleist: Ein Toter, mehrere Verletzte (noe.ORF.at, 9.5.2022).

Zugunglück aus der Luft
ÖAMTC
Einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur war in ein Feld gestürzt, ein zweiter war seitlich auf der Böschung liegengeblieben

Der mit etwa 70 Passagieren besetzte „Ventus“-Zug der Raaberbahn war auf dem Weg von Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) im Burgenland nach Wien. Bei einer Weiche bei Münchendorf entgleiste der Triebwagen, einer der sechs Wagen der Doppelgarnitur stürzte in ein Feld. Ein zweiter Wagen blieb auf der Böschung neben der Zugstrecke liegen. Die übrigen vier Wagen sprangen aus den Gleisen.