Eine Frau hält einen Fieberthermometer
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Zweite Grippewelle erwartet

Nach der starken Grippewelle Ende 2022 ist die Zahl der Erkrankungen mittlerweile deutlich zurückgegangen. Die Ärztekammer sieht allerdings noch kein Ende der Grippesaison und erwartet eine zweite Welle.

In der vorletzten Dezember-Woche 2022 wurden von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Niederösterreich 23.436 grippale Infekte und Grippefälle verzeichnet. Zwei Wochen später – in der ersten Jänner-Woche 2023 – sieht die Situation deutlich anders aus: Mit 13.905 erfassten Erkrankungen ist die Zahl um fast 10.000 Fälle zurückgegangen.

Ein ähnliches Bild ist in ganz Österreich zu verzeichnen. Bundesweit wurden in der Kalenderwoche 52 noch 143.793 grippale Infekte und Grippefälle erfasst, in der ersten Kalenderwoche waren es mit 76.555 Erkrankungen um fast die Hälfte weniger. Die Daten der ÖGK umfassen dabei alle Personen, die bei der ÖGK versichert sind, und jene, die Arbeitslosengeld beziehen.

Ärzte: Mehr Erkrankungen mit Schulstart

Trotz des signifikanten Rückgangs rechnet der Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer Harald Schlögel noch nicht mit einem Ende der Grippesaison. „Es wird wahrscheinlich eine zweite Welle geben“, so Schlögel gegenüber noe.ORF.at. Die aktuell sinkende Zahl an Grippefällen erklärt er sich unter anderem mit den Schulferien und Betriebsurlauben. Mit dem erneuten Schulstart und dem Hochfahren der Wirtschaft dürfte sich auch die Zahl der Erkrankungen wieder häufen.

Zusätzlich habe die Erfahrung aus den vergangenen Jahren gezeigt, dass nach einem Abstand von vier bis fünf Wochen mit einer zweiten Grippewelle zu rechnen ist. „Nachdem bisher hauptsächlich Kinder und Jugendliche betroffen waren, ist zu befürchten, dass dann insbesondere ältere Menschen betroffen sein werden“, sagt der niederösterreichische Ärztekammer-Präsident. Im Zuge dessen beklagt Schlögel auch die mangelnde Bereitschaft zur Grippeimpfung, die extrem niedrig und schon vor der Coronavirus-Krise „beschämend“ gewesen sei.