Autobahnauffahrt mit Geisterfahrerschild
ORF.at/Zita Klimek
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Verkehr

Geisterfahrer häufig am Abend unterwegs

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 96 Geisterfahrerinnen und -fahrer auf Niederösterreichs Straßen gezählt, ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Statistisch gesehen sind Geisterfahrer häufig am späten Nachmittag oder späten Abend unterwegs.

Die meisten Geisterfahrer waren in Niederösterreich im vergangenen Jahr auf der Stockerauer Schnellstraße (S5) unterwegs, wie aktuelle Zahlen der Ö3-Geisterfahrerstatistik zeigen. Insgesamt zehn Personen fuhren dort falsch auf die Schnellstraße auf. Auch auf der Südautobahn (A2) zwischen Wien und Baden häuften sich im Vorjahr die Falschfahrer-Vorkommnisse – hier wurden acht Geisterfahrer gezählt. Die Südautobahn gilt auch österreichweit als Hotspot für Falschfahrer.

In den meisten Fällen verliefen die Vorkommnisse glimpflich. Am 22. Juni verursachte ein 84-Jähriger einen Unfall mit Personenschaden. Der Mann fuhr auf der Westautobahn (A1) zwischen dem Knoten Steinhäusl und Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) auf der falschen Fahrbahn. Beim Anhalten durch die Polizei entstand ein Auffahrunfall, eine weitere Person fuhr beim Versuch auszuweichen in die Betonmittelleitwand. Zwei Personen wurden leicht verletzt. Auch am 15. Dezember endete auf der A4 eine Geisterfahrt mit einem Unfall. Zwischen Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und Wien fuhr ein Lenker in die Leitschiene.

Kein tödlicher Geisterfahrerunfall

Österreichweit ereigneten sich sieben Unfälle im Vorjahr, davon fünf mit Personenschaden. Eine Person wurde schwer verletzt, insgesamt zehn Personen leicht. Anders als 2021, als drei Menschen durch Geisterfahrerunfälle ums Leben kamen, starb 2022 keine einzige Person durch Geisterfahrerbeteiligung.

Mit 96 (2021: 91) Geisterfahrer-Sichtungen rangiert Niederösterreich weiter auf Platz eins des Bundesländervergleichs, österreichweit wurden 390 (2021: 388) Geisterfahrer gemeldet. In Relation zur Gesamtlänge der Autobahnen und Schnellstraßen liegt Niederösterreich jedoch nur auf Platz vier. Die Spitzenplätze belegen Kärnten, Tirol und Salzburg.

Im Juli sind die meisten Geisterfahrer unterwegs

Der Monat mit den meisten österreichweiten Zählungen war im vergangenen Jahr der Juli (44 Meldungen), am wenigsten Geisterfahrer waren in den Monaten Jänner und September (jeweils 25 Meldungen) unterwegs. Im Tagesverlauf sind Falschfahrerinnen und -fahrer am häufigsten am späten Nachmittag oder späten Abend auf der Straße. Das geringste Risiko, einem Geisterfahrer zu begegnen, besteht statistisch gesehen in den Morgenstunden zwischen 6.00 und 9.00 Uhr.