Das Haus des Unglücksorts in Heidenreichstein
APA/TOBIAS STEINMAURER
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Chronik

Tote Jugendliche: Ermittlungen im Umfeld

Nach dem Drogentod einer 14- und einer 17-Jährigen steht laut Polizei „fahrlässige Tötung oder Imstichlassen von Verletzten“ im Raum. Ermittelt wird im Umfeld der Toten in Heidenreichstein (Bezirk Gmünd), u.a. gegen jenen Jugendlichen, der den Notruf gewählt hat.

Nach Informationen der Polizei dürften die beiden Todesopfer und der 16-jährige Jugendliche befreundet gewesen sein. In der Wohnung soll die 17-Jährige gelebt haben, heißt es. Sie und ihre 14-jährige Freundin waren Mittwochfrüh in eben jener Wohnung tot aufgefunden worden – mehr dazu in Zwei Jugendliche tot aufgefunden (noe.ORF.at; 8.2.2023).

Geklärt werden soll nun unter anderem die Frage, woher die Drogen kamen, sagte Pressesprecher Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich auf Anfrage von noe.ORF.at. Es dürfte sich um synthetische Drogen gehandelt haben, so die bisherige Annahme. Darunter fällt etwa Ecstasy, Speed oder LSD. Um welchen tödlichen Drogencocktail es sich genau gehandelt hat, soll nun eine Obduktion klären. Diese wurde seitens der Staatsanwaltschaft Krems angeordnet.

Personen im Umfeld der Teenager werden befragt

Es steht die Frage der „fahrlässigen Tötung oder das Imstichlassen von Verletzten“ im Raum. Das macht u.a. einen Unterschied im möglichen Strafmaß: Fahrlässige Tötung kann mit maximal zwei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden, Imstichlassen von Verletzten mit maximal drei Jahren. Der 16-Jährige soll aber noch versucht haben, die Mädchen am Leben zu halten. Das gab er selbst beim Notruf und in der Einvernahme an.

Für den jungen Mann gilt die Unschuldsvermutung. Die Polizei betonte Donnerstagnachmittag, dass in alle Richtungen ermittelt werde, weil noch nicht klar sei, ob noch weitere Personen in der Wohnung waren. Derzeit werde das Umfeld der Jugendlichen befragt, heißt es.