Mittlerweile ist die Zahl der Toten nach den beiden schweren Erdbeben von Montag in der Südosttürkei auf fast 20.000 gestiegen. 82 Katastrophenhelfer des Bundesheeres sind in der Stadt Antakya nahe der syrischen Grenze im Rettungs- und Bergeeinsatz. Stand Donnerstagmittag konnten sie bislang drei Personen aus den Trümmern befreien.
„Die Umstände hier sind wirklich katastrophal im eigentlichsten Wortsinne“, beschreibt Oberstleutnant Pierre Kugelweis die Situation am frühen Vormittag gegenüber noe.ORF.at. Am Mittwochnachmittag konnte das Team die erste Person, einen Mann, lebend aus einem eingestürzten Haus befreien – mehr dazu in Katastrophenhelfer konnten Mann retten (noe.ORF.at; 8.2.2023).
In der Nacht gelang dann ein weiterer großer Erfolg. „Und etwa 0.00 Uhr konnten wir einen älteren Herren und eine junge Dame aus einem verschütteten Stiegenhaus retten. Es war für uns ein sehr, sehr schöner Moment, auch wenn die Umstände sehr traurig sind“, schildert Kugelweis die Einsatznacht.
Angst vor Nachbeben
Die Einsatzkräfte arbeiten sowohl in der Nacht als auch tagsüber. Zwei Rette- und Bergeteams befinden sich jeweils im Einsatz, die restliche Mannschaft erholt sich für acht Stunden im Basislager außerhalb der Stadt. „Der Einsatz ist sehr fordernd und die acht Stunden sind natürlich kurz. Aber dafür sind wir ausgebildet und das schaffen wir“, so Kugelweis.
Zu schaffen macht den Einsatzkräften nicht nur der Wettlauf gegen die Zeit, sondern auch die ständige Gefahr von Nachbeben. Daher wohne man in Zelten, obwohl die Temperaturen in der Nacht auf minus fünf bis minus sechs Grad sinken. „Ich habe heute Nacht selbst wieder ein Nachbeben erlebt, das Zelt hat gewackelt. In einem Haus wäre das lebensgefährlich gewesen“, so Kugelweis.