Eine offene Geldbörse mit Bargeld.
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
WIRTSCHAFT

AKNÖ: 1.100 Euro pro Kopf an Steuern zurück

Bei den Steuerspar-Beratungen holte die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) im Vorjahr 15 Millionen Euro an zu viel bezahlten Steuern zurück – pro Beratung im Schnitt 1.100 Euro. Die AKNÖ fordert erneut mehr Absetzbeträge für Geringverdiener.

Bei Beratungsterminen der Arbeiterkammer Niederösterreich rund um das Thema „Steuer sparen“ wurden im Vorjahr 15,5 Millionen Euro an zu viel bezahlter Steuer zurückgeholt – ein deutliches Plus zum Vorjahr, damals waren es knapp über neun Millionen. Fast 14.000 Mitglieder ließen sich im Vorjahr persönlich beraten, so die Bilanz der Arbeiterkammer. Pro Kopf ergibt das einen durchschnittlichen Betrag von etwa 1.100 Euro, die zurückgeholt wurden.

Auch heuer sollen wieder Beratungstermine in den Bezirkstellen der AK Niederösterreich ganzjährig angeboten werden, unter anderen zum Thema „ArbeitnehmerInnenveranlagung“ – weitläufig als Finanzsteuerausgleich bekannt. Dieser kann bereits jetzt für das Vorjahr durchgeführt werden. Erstmals gibt es heuer einen Teuerungsabsetzbetrag und eine Erhöhung des Familienbonus sowie der Pendlerpauschale – mehr dazu in Steuerausgleich: 500 Euro gegen Teuerung (noe.ORF.at; 12.02.2023).

Steuer auf maschinelle Arbeit vorgeschlagen

Im Zuge der Bilanz erneuert AKNÖ-Präsident Markus Wieser die Forderung nach mehr Absetz- statt Freibeträgen. Im derzeitigen Steuerrecht würden Personen, die wenig verdienen, durch Freibeträge mitunter ganz erheblich benachteiligt, so Wieser. Eine Jahreskarte für den Zug, die man für den Arbeitsweg benötigt, koste derzeit für alle gleich viel. „Derjenige, der ein Vielfaches verdient, bekommt allerdings mehr an Steuern zurück als derjenige, der ein geringeres Einkommen bekommt.“

Zusätzlich verstärkt Wieser die Forderung nach einer neuen Schwerpunktsetzung bei der Besteuerung. Jene Unternehmen, die überwiegend mit Maschinen anstatt mit Menschen Arbeit erzielen, sollen „mehr für die Finanzierung des Solidarstaates beitragen“, so Wieser. Sinnvoll sei auch ein Steuersatz auf Betriebsüberschüsse von fünf Prozent und eine höhere Vermögenssteuer.