Polizei Mord Oberwaltersdorf Ermittlungen
Monatsrevue/Thomas Lenger
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Chronik

57-Jährige getötet: Mordanklage gegen Mann

Nachdem eine 57-Jährige im August in ihrem Haus in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) getötet worden ist, hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen den Ehemann erhoben, berichtet der „Kurier“. GPS-Daten auf der Laufuhr sollen den Mann überführt haben.

Die Tötung einer 57-Jährigen Ende August 2022 in einem Einfamilienhaus in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) wird am Landesgericht Wiener Neustadt juristisch aufgerollt. Von der Staatsanwaltschaft wurde Anklage wegen Mordes gegen den 64-jährigen Ehemann der Frau erhoben, bestätigte Behördensprecher Erich Habitzl auf Anfrage einen Bericht des „Kurier“. Ein Termin für die Geschworenenverhandlung steht noch nicht fest.

Der Beschuldigte hatte zunächst angegeben, das Opfer in den Morgenstunden des 24. August 2022 gefunden zu haben und war als Zeuge geführt worden. Einen Tag darauf wurde der Mann dann festgenommen. Es bestehe „dringender Tatverdacht“, teilte die Polizei damals mit. Untersuchungshaft wurde verhängt. Im Oktober des Vorjahres soll der 64-Jährige dann die Bluttat gestanden haben – mehr dazu in Frau getötet: Ehemann gesteht (noe.ORF.at; 13.10.22). Laut Obduktion starb die 57-Jährige nach einer Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Die Frau erlitt demnach Stichverletzungen.

Gespeicherte Daten führten Polizei zur Tatwaffe

Der Beschuldigte soll das Opfer mit einem Spitzmeißel mit 15 Schlägen gegen den Schädel getötet haben, zitiert der „Kurier“ aus der Anklageschrift. Der Mann soll zunächst behauptet haben, dass Einbrecher seine Frau getötet haben. Weil die Ermittler daran zweifelten und ein Gutachter feststellen konnte, dass ein Stromausfall absichtlich herbeigeführt wurde, um die Videoüberwachung außer Kraft zu setzen, geriet der Ehemann ins Visier.

Seine Laufuhr soll ihm dabei zum Verhängnis geworden sein: Die GPS-Daten sollen zeigen, dass er nicht Joggen war. Der gespeicherte Fußweg soll die Polizei zu dem zur Tatwaffe geführt haben. Der verwendete Gegenstand wurde in einem Windschutzgürtel sichergestellt. Es sollen sich Blut der 57-Jährigen und DNA-Spuren des Mannes darauf befunden haben. Von Verteidiger-Seite wird auf Totschlag plädiert.