Derzeit entwickelt Satzinger gemeinsam mit Disney-Autor Denis-Pierre Filippi ein neues „Donald Duck“-Comicalbum. Der Sokol-Hauptpreis bringt dem Steirer 11.000 Euro. „Die Designs des Grazers Florian Satzinger sind bei den großen Studios weltweit gefragt“, so der künstlerische Direktor des Karikaturmuseums Krems, Gottfried Gusenbauer, über die Entscheidung der Jury.
Die US-Amerikanerin Liz Montague wurde mit dem Sokol-Förderpreis ausgezeichnet. Sie ist eine der ersten People of Color, die im Magazin New Yorker veröffentlichte. Montague schuf u.a. die Cartoonserie „Liz at Large“. Ihr Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Lis Montague sei eine starke weibliche und originelle Stimme im Cartoon, so Gusenbauer.
Preis fürs Lebenswerk an Scarfe
Bereits bekannt war, dass Gerald Scarfe den Sokol-Würdigungspreis für sein Lebenswerk bekommt. Der Brite Scarfe ist als Illustrator für Pink Floyds Projekt „The Wall“ und sein Character-Design bei Disneys „Hercules“ bekannt. Er war erkrankt, den Preis nahm in Krems seine Frau Jane Asher entgegen. Der Würdigungspreis entspricht einem Preisgeld von 11.000 Euro.
Zudem gingen zwei Stipendien an die marrokanische Illustratorin Ghita Ait Bensalah und das ukrainische Duo EtchingRoom1 (Anna Khodkova und Kristina Yarosh). Diese „Artist in Residence Niederösterreich Stipendien“ bedeuten einen zweimonatigen Aufenthalt auf der Kunstmeile Krems sowie einen monatlichen finanziellen Zuschuss.
Karikaturmuseum zeigt Preisträger-Werke
Werke der Preisträgerinnen und Preisträger sind ab diesem Wochenende in der Ausstellung „The Award Goes To…“ im Karikaturmuseum Krems zu sehen. Auch Arbeiten der Gewinnerinnen und Gewinner der 2018er-Sokol-Preise, Sebastian Krüger, Thomas Fluharty, Nadia Khiari, Ramize Erer und Frank Hoppmann, sind ausgestellt.
Die Sokol-Preise zeichnen besondere Leistungen der (digitalen) Karikatur, der Zeichenkunst und Satire aus. Sie werden vom Karikaturmuseum, dem Land Niederösterreich und Annemarie Sokol, der Witwe des Künstlers Erich Sokol, vergeben. Die Preise in vier Kategorien mit einer Gesamtsumme von 30.000 Euro werden alle fünf Jahre vergeben.
Wegbereiter der Karikatur
Erich Sokol (1933-2003) veröffentlichte seine Werke in der Arbeiter-Zeitung, dem Punch, der Süddeutschen Zeitung, der Bühne, in der Presse und im Playboy. „Seine Titelseiten für die Kronen Zeitung, trend und profil zeichnen sich durch Vielschichtigkeit und tiefsinnigen Humor aus. Der Künstler gestaltete zahlreiche Plattencover, so zu ‚Der Herr Karl‘ von Carl Merz und Helmut Qualtinger“, so das Karikaturmuseum Krems.
Sokol erhielt u.a. die Goldene Kamera, den Staatspreis für Werbung, das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien, den Johann-Nestroy-Ring und den Olaf-Gulbransson-Preis. Er gilt in der Satire und der Karikatur als Wegbereiter in Österreich.