frostnacht
APA/GEORG HOCHMUTH
APA/GEORG HOCHMUTH
Landwirtschaft

Frost: Zehn Millionen Euro Schaden im Obstbau

Die nächtlichen Minusgrade haben im Obstbau schwere Schäden verursacht. Die Hagelversicherung geht in einer ersten Zwischenbilanz für Niederösterreich von einer Schadenssumme von zehn Millionen Euro aus. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.

Bundesweit beläuft sich der Gesamtschaden laut Hagelversicherung bis dato auf mindestens 35 Millionen Euro. Vor allem Steinobst wie Marillen, Kirschen und Zwetschken, aber auch Kernobst wie Äpfel und Birnen wurden durch Frostschäden in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere bei den Marillen seien punktuell Totalausfälle zu erwarten, heißt es.

Nach ersten Bewertungen durch Sachverständige sei ein Drittel der Obstanbauflächen betroffen, heißt es von der Hagelversicherung. In Niederösterreich sind das fast 800 Hektar, vor allem in der Wachau und im Weinviertel.

Vegetation weit vorangeschritten

Weil der März überdurchschnittlich warm war, ist die Vegetation beispielsweise in der Wachau heuer um etwa 14 Tage früher dran als im langjährigen Durchschnitt. Dadurch seien viele Obstbäume besonders anfällig gewesen, heißt es von der Hagelversicherung.

Auch in der Nacht auf Freitag dürfte es wieder Minusgrade geben. „Erst wenn die Temperaturen weiter ansteigen und erkennbar ist, wie sich die Kulturen weiterentwickeln, wird das endgültige Schadensausmaß sichtbar sein“, wird Kurt Weinberger, der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung, in einer Aussendung zitiert. Die Schadenssumme könnte also noch ansteigen.

Zwei Drittel der Bauern gegen Frostschäden versichert

Etwa zwei Drittel der Obstbäuerinnen und -bauern sind gegen Frostschäden versichert. Das wird angesichts der Erderwärmung offenbar immer wichtiger, denn für viele Landwirtinnen und Landwirte stellt der verfrühte Vegetationsbeginn in Kombination mit Frostnächten eine existenzielle Bedrohung dar. Besonders groß war der Schaden durch Frostnächte im Jahr 2016. Damals gab es im Obstbau bundesweit Schäden in der Höhe von rund 200 Millionen Euro.