Einsatzkräfte am Tatort
APA/Doku Niederösterreich
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Chronik

Nach Bluttat: Viele Fragen weiter offen

Nach der Bluttat Donnerstagabend in Pielach bei Melk laufen am Freitag die Ermittlungen auf Hochtouren. Weder der Schütze noch die Hauptzeugin, seine Mutter, konnten bisher befragt werden. Damit bleibt unter anderem das Motiv weiter unklar.

Nach der Bluttat in Melk vom Donnerstagabend sind die Ermittler Freitagfrüh zahlreichen offenen Fragen nachgegangen. „In den nächsten Stunden und Tagen soll Licht ins Dunkel gebracht werden“, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner zur APA. Der festgenommene Tatverdächtige wurde bisher noch nicht zu den Vorkommnissen befragt.

Ein Mann soll den Partner der Mutter erschossen haben. Der Verdächtige verschanzte sich danach stundenlang in einem Haus und wurde in der Nacht festgenommen. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen – mehr dazu in Toter bei Bluttat in Pielach: Täter festgenommen (noe.ORF.at; 20.4.2023).

Einsatzkräfte am Tatort
APA/Doku Niederösterreich
Der Einsatz in Pielach dauerte mehrere Stunden

Alter von Opfer und mutmaßlichem Täter bekannt

Verübt worden war die Bluttat am Donnerstagabend von einem 42-Jährigen. Die Polizei wurde um etwa 19.00 Uhr per Notruf zu dem Einfamilienhaus alarmiert, so Polizeisprecher Stefan Loidl gegenüber noe.ORF.at. Aufgrund der unklaren Situation wurde das Gebäude zunächst nicht betreten. Schließlich brachten Beamte den schwer verletzten 62-jährigen Lebensgefährten aus dem Erdgeschoß des Hauses und übergaben ihn den Rettungskräften. Für das Opfer kam aber jede Hilfe zu spät. Der Mann starb an Ort und Stelle.

Die Mutter des mutmaßlichen Schützen soll sich während der Tat in dem Haus befunden haben. Die Frau blieb Polizeiangaben zufolge unverletzt. Sie erlitt jedoch einen schweren Schock und wird psychologisch betreut. Ihre Befragung sei Loidl zufolge noch nicht möglich gewesen und steht damit noch aus.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Schauplatz der Bluttat in Pielach
ORF/Thomas Koppensteiner
Nach längeren Verhandlungen zwischen der Polizei und dem Verdächtigen wurde der Beschuldigte gegen Mitternacht festgenommen
Ortstafel von Pielach
ORF/Thomas Koppensteiner
Das Landeskriminalamt Niederösterreich nahm noch in der Nacht die Tatortarbeit auf
Polizeieinsatz nach Bluttat in Pielach
Stamberg.at/Thomas Wagner
Zu der Bluttat soll es gegen 19.00 Uhr gekommen sein
Polizeieinsatz nach Bluttat in Pielach
Stamberg.at/Thomas Wagner
Ein Großaufgebot der Polizei war im Einsatz
Polizeieinsatz nach Bluttat in Pielach
Stamberg.at/Thomas Wagner
Während des Einsatzes fielen zwischendurch auch Schüsse

Tatverdächtiger wurde leicht verletzt

Nach dem Zugriff der Polizei verschanzte sich der 42-Jährige auf dem Dachboden des Objekts. Das Areal um das Gebäude in einer kleinen Katastralgemeinde der Mostviertler Bezirksstadt wurde großräumig abgesperrt. Mehrere Polizei- und Rettungswagen waren im Einsatz, auch die Sondereinheit Cobra wurde angefordert.

noe.ORF.at hörte sich Freitagnachmittag bei Nachbarinnen und Nachbarn um, wie sie den Großeinsatz erlebten. „Wir waren am Abend ein bisschen beängstigt, aber nachdem die Polizisten gekommen sind, hat man sich ein bisschen wohler gefühlt, aber jeder hier ist noch ein bisschen angespannt“, sagte Lulzim Thaqui. Elisabeth Stöberl sprach von einem „unguten Gefühl“: „Weil man nie damit rechnet, dass so etwas in unmittelbarer Nähe passiert.“

Kreuzer (ORF) über Ermittlungen der Polizei

Michelle Kreuzer (ORF) berichtet unter anderem über die Bluttat in Pielach in Niederösterreich. Des Weiteren berichtet sie wie die Ermittlungen der Polizei laufen.

Mitglieder der Verhandlungsgruppe Ost versuchten den Beschuldigten nach Angaben der Exekutive zum Aufgeben zu bewegen. Das blieb ergebnislos, weshalb um etwa 23.00 Uhr der Zugriff durch Beamte der Cobra erfolgte. Der 42-Jährige wurde festgenommen. Bestätigt wurde von der Landespolizeidirektion Niederösterreich, dass es im Zuge der Amtshandlung Schüsse gegeben habe. Wie es dazu kam und wer feuerte, blieb jedoch offen. Im Objekt sei jedenfalls eine Faustfeuerwaffe gefunden worden, teilte Loidl mit.

Der Beschuldigte wurde mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Seine Behandlungen sollen noch am Freitag abgeschlossen werden. Vorerst offen blieb das mögliche Motiv. Medial im Raum standen Familienstreitigkeiten als Auslöser.