Der Wolf spazierte in Pürbach seelenruhig auf der Hauptstraße bei einem Bahnübergang, schilderte Augenzeuge Rene Koppensteiner im Gespräch mit noe.ORF.at. Er war mit dem Auto Richtung Schrems unterwegs und konnte den Wolf fotografieren. Danach sei der Wolf über eine Wiese gelaufen. Es sei ein ausgewachsenes Tier gewesen, nach ein paar Minuten sei der Wolf wieder Richtung Wald verschwunden. Seines Wissens habe es in Pürbach in den letzten Jahren keine Wolfssichtungen gegeben, so Koppensteiner.
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Wolfsbeauftragter: Verhalten „besorgniserregend“
Die aktuelle Wolfssichtung in Pürbach sei „besorgniserregend“, warnt der Wolfsbeauftragte vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde Aldin Selimovic. „Es ist kein normales Verhalten, wenn ein Wolf am helllichten Tag durch einen Ort läuft und keine Scheu vor Menschen zeigt.“
Ursachen dafür könnten eine Verletzung oder Krankheit sein, der Wolf könnte auch im Müll oder in einem Komposthaufen nach Futter suchen. Der Wolfsbeauftragte Aldin Selimovic empfiehlt, die Situation in Pürbach genau zu beobachten und im Fall einer weiteren Sichtung des Wolfes im Ort einzuschreiten.
Neue Wolfsverordnung erleichtert Abschuss
Die Zahl der Wölfe ist in den letzten Jahren im Waldviertel deutlich gestiegen, auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig ist seit 2016 ein Wolfsrudel nachgewiesen. Seit kurzem gilt eine neue, strengere Wolfsverordnung in Niederösterreich. Damit können Problemwölfe, die wiederholt in Siedlungsgebieten auftauchen oder immer wieder geschützte Nutztiere reißen, rasch vertrieben, vergrämt oder als Ultima Ratio auch geschossen werden – mehr dazu in Jäger dürfen ab sofort Wölfe erschießen (noe.ORF.at; 1.4.2023).