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Chronik

Tornado-Häufung: Wie das Wetterphänomen entsteht

Innerhalb einer Woche hat es in Niederösterreich gleich zwei Tornados gegeben – im Bezirk Horn und im Bezirk Hollabrunn. Diese Häufung sei der aktuellen Wetterlage geschuldet, heißt es aus der ORF-Wetterredaktion. Tornados würden per se nicht häufiger, heißt es.

Am Samstag traf ein Tornado auf den Ort Ziersdorf (Bezirk Hollabrunn) und beschädigte Dächer an drei Häusern – mehr dazu in Sturm beschädigt erneut mehrere Häuser (noe.ORF.at; 6.5.2023). Wenige Tage zuvor war ein Tornado durch den Bezirk Horn gezogen und hatte dort für erheblichen Sachschaden gesorgt – mehr dazu in Tornado hinterlässt Bild der Verwüstung (noe.ORF.at; 30.4.2023).

Die aktuelle Häufung von Tornadosichtungen hänge mit der Wetterlage zusammen, erklärt Manuel Oberhuber aus der ORF-Wetterredaktion. „In der Regel entstehen Tornados bei starken Gewittern, eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei der Wind: Er muss weiter oben in der Gewitterwolke kräftig wehen, im besten Fall auch seine Richtung ändern,“ schildert Oberhuber. Wenn diese Bedingungen vorherrschen, könne es passieren, dass ein Tornado entsteht, so der Wetterexperte.

Experte: Tornado-Häufung ist Zufall

Derzeit sei die Wetterlage mit warmer Frühjahrsluft und einer instabilen Luftschicht ideal für die Entstehung einzelner Tornados, so Oberhuber. Die aktuelle Häufung sei jedoch Zufall. „Zufälligerweise wurden eben jetzt zwei Ortschaften getroffen. Wenn die Tornados über Felder und Wiesen gezogen wären, hätte man das vielleicht nicht mitbekommen.“

Dass die Zahl der Tornados in Österreich zunehmen könnte, hält der Wetterexperte für unwahrscheinlich. „Wir gehen eher davon aus, dass sich bei der Tornado-Häufigkeit nicht allzu viel ändern wird“, so Oberhuber.

Stärkster Tornado in der Geschichte forderte 34 Tote

Den bisher stärksten Tornado in der österreichischen Geschichte habe es im Jahr 1916 in Wiener Neustadt gegeben. Damals kamen 34 Menschen ums Leben. Es wurden Windgeschwindigkeiten von über 300 Kilometer pro Stunde gemessen. Die beiden Tornados in den Bezirken Horn und Hollabrunn würden angesichts der Schäden auf Windgeschwindigkeiten von etwa 150 Kilometer pro Stunde schließen lassen, meint Wetterexperte Oberhuber.