Installation PV-Anlage
ORF/Helmut Stamberg
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Verkehr

Photovoltaik entlang von Straßen wird ausgebaut

Die ASFINAG will an Schnellstraßen und Autobahnen in großem Maßstab Photovoltaikanlagen errichten. Der Strom wird dann unter anderem für die Beleuchtung von Straßen und Tunneln verwendet. Ein Hauptprojekt ist die Energieregion Ost.

Die ersten Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) der Energieregion Ost werden bereits gebaut. Im Bereich der Ostautobahn (A4), der Wiener Außenringschnellstraße (S1) sowie entlang der Südosttangente (A23) errichtet die ASFINAG 17.000 PV-Paneele. Der damit erzeugte Strom soll unter anderem für die Beleuchtung von Straßen und Tunneln verwendet werden.

Diese 21 zwischen Vösendorf (Bezirk Mödling), Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und dem Wiener Prater liegenden, miteinander vernetzten Anlagen bilden einen wesentlichen Teil der neuen Energiestrategie, so Hartwig Hufnagl, Vorstandsdirektor der ASFINAG, bei der Präsentation des Projektes am Montag. Er bezeichnete die Anlage als „weltweit einzigartig“: „Als Straßenbetreiber versuchen wir quasi ein privates Energietransportsystem mit erneuerbaren Energien sowie Energiespeicher auf den Platz zu bringen.“

Straßenbeleuchtung ist größter Energieverbraucher

Für die Energiewende sei die ASFINAG ein „wichtiger Partner“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Ein derartiges Photovoltaikprojekt „zahlt sich für das Unternehmen aus, weil die erneuerbaren Energien die günstigste Art und Weise sind, Energie zu produzieren. Es zahlt sich aber auch für Österreich aus, weil die ASFINAG mithilft, der erneuerbaren Anteil zu steigern. In Summe zahlt sich das dann für den Klimaschutz aus.“

Künftig sollen auch Lärmschutzwände großflächig für Photovoltaikanlagen genutzt werden, so der Plan der ASFINAG. Aktuell hat das Unternehmen laut eigenen Angaben einen jährlichen Energieverbrauch von mehr als 220 Gigawattstunden. Etwa 135 Gigawattstunden davon entfallen auf Strom. Der Großteil fließt in die Straßeninfrastruktur, das meiste davon in die Beleuchtung sowie in die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung der Autobahntunnel.

Installation PV-Anlage
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Die ASFINAG hat einen enormen Energiebedarf. Künftig soll er vermehrt aus eigener Produktion gedeckt werden.

Bereits heute erzeugen in der ASFINAG 31 Erneuerbare-Energie-Anlagen auf Tunnelportalen, auf Dach- und Freiflächen sowie zwei Kleinwasserkraftwerke ca. 3.700 Kilowatt-Peak zur Eigenversorgung. Mit diesen erzeugt das Unternehmen umgerechnet derzeit 3,7 Millionen Kilowattstunden Strom. Ab Herbst werden auch Photovoltaikmodule auf der Lärmschutzwand entlang der A22 bei Stockerau (Bezirk Korneuburg) errichtet.

Gewessler: S4-Sicherheitsausbau „so schnell wie möglich“

Am Rande der Projektpräsentation von noe.ORF.at auf den Sicherheitsausbau der Mattersburger Schnellstraße (S4) angesprochen, bekräftigte Verkehrsministerin Gewessler, dass dieser „so schnell wie möglich“ umgesetzt werde. Neuerlich entflammt war die Debatte nach einem tödlichen Unfall mit zwei Toten – mehr dazu in „S4-Ausbau: Politischer Zwist um Verzögerung“ (noe.ORF.at; 5.5.2023).

„Ich halte wenig davon, aus einem tragischen Unfall politisches Kleingeld schlagen zu wollen“, so Gewessler gegenüber noe.ORF.at. „Faktum ist, dass wir der Sicherheit immer oberste Priorität geben. Es gab ein höchstgerichtliches Verfahren, das jetzt abgeschlossen ist. Das heißt, dass dieser Ausbau keine Umweltverträglichkeitsprüfung braucht, dass die ASFINAG derzeit plant und die Verfahren einreicht, um in Niederösterreich und im Burgenland die notwendigen materiell-rechtlichen Genehmigungen zu bekommen. Sobald diese hier sind, wird dieser Sicherheitsausbau so schnell wie möglich starten.“