Zwischen Herbst 2004 und Oktober 2019 übte ein Mann in Beziehungen laufend Gewalt gegen drei Frauen aus und nötigte sie zu sexuellen Handlungen. Vier weiteren Frauen verabreichte er K.O.-Tropfen und vergewaltigte sie. Der Verdächtige muss sich deshalb im Juli wegen Vergewaltigung, Körperverletzung, fortgesetzte Gewaltausübung sowie gefährliche Drohung vor Gericht verantworten.
Die äußerst umfangreichen und zeitintensiven Ermittlungen sowie Auswertung der bei einer Hausdurchsuchung sichergestellten Datenträger, Computer und Mobiltelefone führten zur Festnahme des Täters im Jahr 2021. Maßgeblich daran beteiligt waren Ramona Quast, Markus Horaczek und Alexander Gorbach, Beamtin und Beamte bei der Polizeiinspektion Klosterneuburg (Bezirk Tulln).
Nach Pandemie wieder mehr Straftaten
So wie sie wurden am Dienstag auch 35 weitere Personen mit dem Sicherheitsverdienstpreis 2023 ausgezeichnet. Die Raiffeisen Landesbank Wien-Niederösterreich vergibt diese Auszeichnung gemeinsam mit der Niederösterreichischen Versicherung an Menschen, die etwa zur Aufklärung von Straftaten beitragen und so für mehr Sicherheit in Niederösterreich sorgen.
Nach zwei pandemiegeprägten Jahren, in denen die Kriminalität zurückging, stieg 2022 die Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr, während die Aufklärungsquote leicht sank. Landespolizeidirektor Franz Popp betonte am Dienstag die gute Zusammenarbeit zwischen Polizistinnen und Polizisten und der Bevölkerung. „Das trägt dazu bei, dass wir Informationen erhalten, die dazu führen, dass Straftaten entweder rasch aufgeklärt werden können oder durch Prävention beim Versuch bleiben."
Vom überführten Ladendieb bis zum geklärten Mord
Zivilperson Tina Forster wiederum trug dazu bei, dass im Bezirk Horn ein Ladendieb geschnappt werden konnte. Sie beobachtete während eines Besuchs im Einkaufszentrum Horn einen mutmaßlichen Ladendiebstahl. Der Täter flüchtete und wurde von einer Mitarbeiterin eines Möbelgeschäfts verfolgt. Als Forster den Täter noch einmal sah, informierte sie die bereits eintreffenden Polizisten, die den Mann festnehmen konnten.
Auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) wurde am Dienstag geehrt. 15 Jahre nach einem ungeklärten Mordfall am Parkplatz einer Asylunterkunft im Bezirk Baden nahmen Beamte des LVT die Ermittlungen wieder auf. Im Zuge dessen konnte ein 29-jähriger Tschetschene des Mordes überführt werden. Er war schon 2007 verdächtig, musste aber aus Mangel an Beweisen damals wieder enthaftet werden.
Weitere Auszeichnungen gab es etwa für Beamtinnen und Beamte, die einen gewerbsmäßigen Suchtmittelhandel im Bezirk Tulln aufdeckten oder eine Zivilperson, die einer unter einem Auto eingeklemmten Jugendlichen im Bezirk Amstetten das Leben rettete. Auch ein Wohnhausbesitzer, der im Bezirk Baden Einbrecher auf frischer Tat ertappte, wurde geehrt.