Chronik

Wasserkeime: Entwarnung für zwei Gemeinden

Das Trinkwasser in den Weinviertler Gemeinden Niederleis und Ernstbrunn ist wieder keimfrei. In Schönbühel-Aggsbach und Vießling muss das Trinkwasser vor dem Gebrauch weiter abgekocht werden. In drei Fällen liegt auch die Ursache vor.

In der Gemeinde Niederleis (Bezirk Mistelbach) führt man die Verkeimung auf einen Rohrbruch in einem Wasserübergabeschacht zurück. Dadurch dürften die Keime ins Trinkwasser gelangt sein, die vorgegebenen Werte für Enterokokken waren zuletzt jedenfalls überschritten. Betroffen waren auch die Katastralgemeinden Helfens und Kleinsitzendorf.

Über eine Transportleitung dürften die Keime darüber hinaus zur Nachbargemeinde Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) gelangt sein. Auch dort mussten die Bewohnerinnen und Bewohner das Trinkwasser in den vergangenen Tagen abkochen bzw. wurden mit Mineralwasser versorgt. Am Freitagvormittag kam die Entwarnung der Behörde: Das Wasser ist keimfrei und hat wieder Trinkwasserqualität.

Hohlräume als Ursache

Darauf hoffen auch die Bewohner in Schönbühel-Aggsbach (Bezirk Melk). Laut Bürgermeister Josef Kienesberger (ÖVP) entstanden die Keime, coliforme Bakterien und Enterokokken, in einem Hochbehälter. Der Verputz war darin an manchen Stellen abgebrochen, in kleinen Hohlräumen sollen sich dann die Bakterien gebildet haben.

Ab Montag soll der Schaden von einer Firma saniert werden, der Hochbehälter wird in der Zwischenzeit durch eine Umgehungsleitung von der Wasserversorgung getrennt. Bis alle Rohre danach gereinigt sind, dürfte es noch etwa zwei Wochen dauern, schätz der Ortschef. Bis dahin bleibt das Abkochgebot der Gemeinde aufrecht, beim Gemeindeamt wird zu bestimmten Zeiten Mineralwasser verteilt.

Warten auf Untersuchungsergebnis

Seit etwa drei Wochen sind die Bewohnerinnen und Bewohner von Vießling (Bezirk Krems) angehalten, das Trinkwasser vor dem Gebrauch abzukochen. Bei einer Routineuntersuchung wurden laut Wasserverband in einer von zwei Quellen Keime festgestellt. Seither habe man eine neue Dichtung eingebaut. Nun heißt es warten, sagt Obmann Josef Gritsch, bis die nächsten Untersuchungsergebnisse vorliegen.

Möglicherweise könnten auch die starken Regenfälle Keime ins Wasser gespült haben, meint Gritsch, denn auch andere Orte in der Umgebung hätten ähnliche Probleme. Dort würde das Wasser aber mit UV-Anlagen behandelt, wodurch die Keime „abgetötet“ werden. Der Quellfang in Vießling sei jedenfalls erst vor wenigen Jahren erneuert worden.