Rettungseinsatz wegen Rottweiler-Attacke
Thomas Lenger
Thomas Lenger
Chronik

Rottweiler-Attacke: Anzeige gegen Hundebesitzerin

Nachdem ein Rottweiler am Mittwochabend in Wilfleinsdorf (Bezirk Bruck a.d.Leitha) eine 52-jährige Frau und zwei Kinder angegriffen hat, laufen die Ermittlungen der Polizei. Die verletzte Frau konnte bis dato noch nicht befragt werden. Die Hundebesitzerin soll angezeigt werden.

Laut Polizei dürfte die Hundebesitzerin kurz vor dem Angriff mit dem Rottweiler in einem Garten mit einem Ball gespielt haben. Der Ball dürfte dabei auf die Straße gefallen sein, woraufhin der Hund unter dem Zaun durchgekrochen sein dürfte. Zu diesem Zeitpunkt war die 52-jährige Frau mit ihren Enkelkindern im Alter von zwei und sieben Jahren auf jener Straße spazieren. Warum der Hund die dreiköpfige Familie dann angegriffen hat, ist bis Donnerstagabend noch unklar. Die Familie wurde ins Spital gebracht – mehr dazu in Nach Rottweiler-Attacke: Familie im Spital (noe.ORF.at, 27.7.23).

Seit gestern gestalten sich die Ermittlungen der Polizei schwierig. Das 52-jährige Opfer hätte aufgrund der schweren Verletzungen noch nicht einvernommen werden können, so Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gegenüber noe.ORF.at. Fest stehe, dass die Hundebesitzerin nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung bei der zuständigen Staatsanwaltschaft angezeigt werden wird.

Spekulationen in sozialen Medien

In den sozialen Medien, etwa auf der Facebook-Seite des ORF Niederösterreich, wurde das Thema am Donnerstag teils emotional diskutiert. Mehrere Personen behaupteten in den Kommentarspalten des Social-Media Beitrages, dass der Hund sich lediglich gegen Schläge des 52-jährigen Opfers gewehrt hätte.

Die Polizei bestätigt diese Äußerungen auf Anfrage von noe.ORF.at nicht. Es gebe aber eine Zeugenaussage, derzufolge das Opfer versucht haben soll, den Hund mit einem Schuh abzuwehren. Weitere Vernehmungen und die Befragung der Schwerverletzte stünden laut Polizei noch aus. Erst wenn die Befragungen abgeschlossen sind, könne man sagen ob eine grobe Fahrlässigkeit vorgelegen habe oder nicht, so Schwaigerlehner.

Nach Rottweiler-Attacke: Familie im Spital

In Wilfleinsdorf (Bezirk Bruck a. d. Leitha) wurden am Mittwochabend eine 52-jährige Frau und ihre zwei Enkelkinder im Alter von zwei und sieben Jahren von einem Rottweiler angegriffen. Alle drei wurden schwer verletzt, Lebensgefahr besteht aber keine.

Rottweiler sicher verwahrt

Der Rottweiler stammt aus der Züchtung des Bundesheeres, wurde aber verkauft, weil er für den Einsatz als Militärhund nicht geeignet gewesen sei. Laut einem Sprecher des Bundesheeres sei das so üblich. Der Hund sei bisher „freundlich und unauffällig“ gewesen. Nun sei das Tier „sicher verwahrt“ im Militärhundezentrum Kaisersteinbruch im Burgenland, so die Polizei. Dort soll er zumindest so lange bleiben, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.