Maria Oswald Polizei Suche Ermittlungen
H. Stamberg/T. Wagner
H. Stamberg/T. Wagner
Chronik

Polizei sucht erneut nach Langzeitvermisster

Im Bezirk Melk sucht die Polizei erneut nach den sterblichen Überresten einer seit 1982 vermissten Person. Laut Polizei gibt es in diesem Fall neue Erkenntnisse. Die Grabungen laufen seit Dienstagfrüh.

Seit den frühen Morgenstunden führt die Polizei auf einem Grundstück im Bezirk Melk Grabungen durch, auch ein Bagger war im Einsatz. Es gebe „neue Erkenntnisse“, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager auf Anfrage. Ermittelt wird seitens des Landeskriminalamtes Niederösterreich und der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Die Grabungen sind bereits der vierte Versuch, die seit 1982 vermisste Maria Oswald zu finden. Die Frau war damals etwa 20 Jahre alt und spurlos verschwunden. Der Fall wurde aber erst fast vier Jahrzehnte später, nämlich 2019, bekannt – im Zuge von Ermittlungen gegen einen Mann wegen diverser Sexualdelikte. Der Verdächtige wurde Anfang September 2019 festgenommen.

Warten auf Ergebnis

Die vermisste Frau soll damals dem Familienclan des Mannes angehört haben. Im Raum steht, dass der Mostviertler seine Partnerin in den 1980er Jahren getötet und laut Gerüchten auf dem Grundstück einbetoniert haben könnte. Beweise gab es dafür aber nie. Am Dienstag wurde ein neuer Anlauf unternommen. Ein Ergebnis der Untersuchungen ist noch nicht bekannt.

Neben fortgesetzter Gewaltausübung und mehreren Sexualdelikten wurde dem Mann 2019 auch Menschenhandel durch Arbeitsausbeutung angelastet. Die Vorwürfe reichen bis Mitte der 1970er Jahre zurück. Eine Verjährung sei nicht eingetreten, weil der Verdacht bestand, dass jeweils innerhalb der Verjährungsfrist erneut einschlägige Taten gesetzt wurden, hieß es vor vier Jahren seitens der Anklagebehörde. Der damalige Tatverdächtige wurde mittlerweile wegen mehrerer Sexualdelikte rechtskräftig verurteilt.