Vermisste Maria Oswald Langzeitvermisste Suche
H. Stamberg/T. Wagner
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Chronik

Suche nach Vermisster: Luftbilder geben neue Hinweise

Die Suche der Polizei im Bezirk Melk nach einer seit den 1980er Jahren vermissten Frau wird am Mittwoch fortgesetzt. Anlass für die erneuten, seit Dienstag laufenden Grabungen sind laut Staatsanwaltschaft St. Pölten militärische Luftaufnahmen.

Im Fall der seit Anfang der 1980er Jahre Abgängigen aus dem Mostviertel ist der Vergleich von militärischen Luftbildern laut Staatsanwaltschaft ausschlaggebend für die neuerlichen Grabungen im Bezirk Melk. Die Aufnahmen stammen vom 8. Februar 1982 und 7. Juli 1982 und zeigen, dass damals ein Fundament oder eine Begrenzung errichtet wurde, sagt Sprecher Leopold Bien am Mittwoch auf Anfrage.

Genau in diesem Zeitraum verschwand auch die damals etwa 20-jährige Maria Oswald spurlos. Gegen den damaligen Partner der Vermissten werde wegen Mordverdachts ermittelt. Die Luftbilder waren laut Bien der Anlass, „das Grundstück in seiner Gesamtheit durchzuarbeiten“. Die Grabungen seien noch nicht abgeschlossen, teilte der Sprecher mit. Ermittelt wird seitens des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Vermisste Maria Oswald Langzeitvermisste Suche
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Das Fundament des Gartenzauns dürfte zu jenem Zeitpunkt errichtet worden sein, als Maria Oswald verschwand

Wurde Vermisste einbetoniert?

Im Raum steht der Verdacht, dass ein Mostviertler seine Partnerin in den 1980er Jahren umgebracht haben könnte. Der Mann befindet sich derzeit in Strafhaft. Der 64-Jährige war Anfang September 2019 festgenommen worden. Er wurde inzwischen u. a. wegen Sexualdelikten zu jahrelanger Haft verurteilt. Nach der möglichen Leiche von Oswald war schon vor vier Jahren bei Grabungen gesucht worden. Medien berichteten von der Vermutung, dass die Frau im Zuge der Errichtung einer Gartenmauer einbetoniert worden sein könnte.

Dieses Mal seien die Grabungen wesentlich umfangreicher, heißt es bei der Staatsanwaltschaft. Der Fokus liegt nun auf der Untersuchung der Gartenzaun-Fundamente, an denen laut der Luftbilder große bauliche Veränderungen am Grundstück durchgeführt wurden. Ein Nachweis von Gewebe, Knochen und Bekleidungsspuren sei prinzipiell auch nach so vielen Jahren noch möglich, sagt Bien.