Aufregung hatte es laut Medienberichten auch schon am Vortag gegeben. Auslöser dürften unterschiedliche Auffassungen zu Kartenkontingenten sein. Bereits am Donnerstag hätten sich „tumultartige Szenen“ beim Einlass zu „Alma“ ereignet, schrieb die Südbahnhotel Kultur GmbH auf ihrer Website.
Auslöser sei die Weigerung Mankers gewesen, jene zehn Besucherinnen und Besucher einzulassen, „die ihre Karten direkt bei Südbahnhotel Kultur gekauft hatten“. Die Situation sei nicht eskaliert, „denn unser Sicherheitsdienst hat besonnen agiert und die Vorstellung konnte pünktlich beginnen“. Verwiesen wurde auf das „vertragliche Recht“, dass Südbahnhotel Kultur zehn Karten pro Aufführung für den eigenen Vertrieb zustünden.
Eine Person wurde bei Auseinandersetzung verletzt
Die Vorstellung am Freitag sei knapp davor gestanden, polizeilich abgebrochen werden zu müssen. Wiederum habe Manker den Zutritt zum Haus verwehrt, nicht nur den zehn Besucherinnen und Besuchern (mit bei Südbahnhotel Kultur gekauften Tickets, Anm.), „sondern auch uns als Co-Veranstalter und Vertreter des Hauseigentümers, mit der lautstarken Begründung, wir hätten kein Recht sein (!) Haus zu betreten, wir hätten keine Tickets, seien Betrüger, Verbrecher, usw. usf“. Es seien zehn Schläger in Stellung gebracht worden, „dabei gab es auch eine verletzte Person“, war auf der Website zu lesen.
Erst als die Polizei eingetroffen sei und die Räumung des Südbahnhotels von Raum zu Raum begonnen habe, sei Manker klar geworden, „dass die Vorstellung tatsächlich abgebrochen wird“. Einige Dutzend Besucherinnen und Besucher hätten den Regisseur aufgefordert, „doch bitte diese zehn Personen einzulassen – erst dann lenkte er ein und die Räumung konnte ausgesetzt werden“.
Weitere „Alma“-Vorstellungen ungewiss
Für die Vorstellung wurde laut Südbahnhotel Kultur ein Koordinationstermin der Bezirkshauptmannschaft angekündigt. Es soll festgestellt werden, „ob und unter welchen Voraussetzungen“ weitere Vorstellungen von „Alma“ stattfinden könnten. Die Südbahnhotel Kultur GmbH und Mankers ALMA Theaterproduktion GmbH standen zuletzt auch schon vor Gericht.
Manker weist Vorwürfe zurück
Gegenüber noe.ORF.at weist Paulus Mankers Produktion die Vorwürfe schriftlich zurück und spricht davon, dass Südbahnhotelbetreiber Christian Zeller mit zehn Männern aufgetaucht sei, die wie ein „Schlägertrupp“ aufgetreten seien, wie auch Gäste der Vorstellung beschrieben haben sollen.
Die Männer sollen Manker unter anderem am Verlassen des Gebäudes gehindert und gleichzeitig Besucherinnen und Besuchern den Zutritt zum Hotel verwehrt haben. Zudem soll Manker körperlich attackiert worden sein, ebenso seine Lebensgefährtin. Beide sprechen von „tumultartigen Szenen“, die es verunmöglicht hätten, die Aufführung wie geplant zu starten und – nach verzögertem Beginn – störungsfrei fortzusetzen. Laut Produktion hätte man mittlerweile Strafanzeige wegen Nötigung erstattet.