Südbahnhotel
Christine Khom
Christine Khom
Kultur

Ticketstreit um Mankers „Alma“ beigelegt

Der Ticketstreit um die „Alma“-Aufführungen im Südbahnhotel am Semmering scheint beigelegt zu sein. Semmerings Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP) hat laut Südbahnhotel Kultur GmbH vermittelt.

Nachdem es zwischen Theaterregisseur Paulus Manker und den Betreibern des Südbahnhotels am Semmering vor kurzem wieder Streit gegeben hatte, dürfte jetzt Frieden eingekehrt sein. Hermann Doppelreiter (ÖVP), Bürgermeister der Gemeinde an der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze, vermittelte nach dem Vorfall am Freitag zwischen den beiden Parteien, wie er auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA) bestätigte.

Am Freitagabend war die „Alma“-Vorführung laut Polizeiangaben kurz vor dem Abbruch gestanden – mehr dazu in Südbahnhotel: Wieder Konflikt um Paulus Manker (noe.ORF.at; 7.8.2023). Manker soll zehn Personen den Einlass verwehrt haben. Er dagegen berichtete gegenüber noe.ORF.at, dass Südbahnhotelbetreiber Christian Zeller mit zehn Männern aufgetaucht sei, die wie ein „Schlägertrupp“ aufgetreten seien, wie auch Gäste der Vorstellung beschrieben haben sollen.

Bürgermeister vermittelte bei Vorstellung am Samstag

Ortschef Hermann Doppelreiter schritt daraufhin ein. Er verwies auf Besprechungen und auf ein E-Mail, das er ausgeschickt und in dem er auch „ein bisschen schärfer formuliert“ habe. Am Samstagabend, bei der nächsten Vorstellung, sei er bis weit nach Vorstellungsbeginn von „Alma“ an Ort und Stelle gewesen. Es sei gelungen, „dass beide Security-Gruppen abziehen“ (die der Südbahnhotel Kultur GmbH ebenso wie jene von Regisseur Paulus Manker, Anm.). Die Polizei sei „in Präsenz“ gewesen.

Der Bürgermeister sprach davon, deeskalierend eingewirkt zu haben. Manker habe akzeptiert, die jeweils zehn Personen einzulassen, die ihre Karten bei Südbahnhotel Kultur gekauft haben. Er hoffe nun, dass die restlichen fünf „Alma“-Vorstellungen problemlos über die Bühne gehen können, so Doppelreiter, der auch am heutigen Sonntag wieder an Ort und Stelle sein will.

Es sei „eine Einigung darüber erzielt“ worden, dass jene jeweils zehn Besucherinnen und Besucher, die ihre Karten bei Südbahnhotel Kultur gekauft haben, eingelassen werden. „Ebenso wurde uns als Co-Veranstalter der ungehinderte Zutritt zum Südbahnhotel zugesagt“, hieß es auf der Website weiter. Somit könne „Alma“ wie gewohnt stattfinden, „was uns im Interesse aller Besucherinnen und Besucher freut“.

Betreiber wollen Aufführungen weiterhin unterstützen

Die Südbahnhotel Kultur GmbH gab am Sonntagvormittag in einer Aussendung an, dass sie und der Eigentümer des Südbahnhotels „den gezielten Provokationen von Manker nicht öffentlich entgegentreten“ würden. Der Ball liege stattdessen bei den Gerichten.

Man betrachte Kunst und Kultur als hohes Gut, nehme die eigene Verantwortung wahr und respektiere die herausragenden Leistungen der Künstler, wurde betont. Deshalb wolle man die Aufführungen „trotz der permanenten Rechtsverletzungen durch Paulus Manker weiterhin ermöglichen und sogar unterstützen“ – unter Umständen auch mit Unterstützung der Behörden und gegebenenfalls der Polizei, hieß es.