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Wissenschaft

Perseiden: 100 Sternschnuppen pro Stunde

Mitte August warten die Sternschnuppen des Meteorstroms der Perseiden. Der Höhepunkt des Naturschauspiels steht am Sonntag bevor. Die Bedingungen für Beobachtungen sind gut, schildert Hobbyastronom und Astrofotograf Michael Jäger gegenüber noe.ORF.at.

„Es ist eine ideale Zeit, um möglichst viele Sternschnuppen zu sehen. In den Nächten vom 12. bis zum 14. August herrschen sehr gute Bedingungen, weil jeweils die Mondphase günstig ist und daher kein helles Mondlicht die Beobachtungen stört“, erklärt Michael Jäger im Gespräch mit noe.ORF.at.

Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde könne man in diesen Nächten – am besten zwischen 22.00 Uhr und der Morgendämmerung – am Himmel sehen, „allerdings ist da schon ein wirklich dunkler Himmel nötig“. Wer beispielsweise im Hochgebirge in den Himmel blickt, hat dem niederösterreichischen Hobbyastronomen und Astrofotografen zufolge beste Chancen.

Aber auch diejenigen, die weniger hoch hinauf wollen, um Sternschnuppen zu beobachten, hätten gute Chancen, den Perseidenregen zu sehen. „Ich denke, man kann zufrieden sein, wenn man alle zwei bis drei Minuten eine Sternschnuppe sieht. Vielleicht sind es manchmal sogar zwei helle Sternschnuppen, die fast gleichzeitig hintereinander über den Nachthimmel flitzen“, so Jäger.

Name stammt vom Sternbild des Perseus

Mitte August kreuzt die Erde immer die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. Das geschieht, weil die Staubkörner mit ungefähr 60 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre kollidieren. Dort verdampfen sie in großer Höhe und bringen dabei die Luft hinter sich zum Leuchten. Der Name „Perseiden“ kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen.

APA Grafik Sternschnuppe
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Sternschnuppen sind sichtbar, weil Staubkörner mit der Erdatmosphäre kollidieren

Der Meteorstrom wird auch „Tränen des Laurentius“ genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden. Das Sternbild geht Mitte August spätabends im Nordosten auf und steigt bis zur Morgendämmerung in die Osthälfte des Himmels.

Waldviertel: Neuer Komet entdeckt

Michael Jäger ist es vergangenes Jahr im Astronomischen Forschungszentrum Martinsberg (Bezirk Zwettl) gelungen, einen neuen Kometen zu entdecken. Der Komet namens „157 P Tritton – B“ ist etwa 200 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und kaum größer als 100 Meter.

Der Astrofotograf schickte die Positionsdaten des Kometen an das Minor Planet Center in den USA. Dort hat man dann die Entdeckung von „157 P – Tritton B“ offiziell verlautbart – mehr dazu in Hobbyastronom entdeckt Kometen (noe.ORF.at, 6.10.22).