Verkehrssicherheit vor Schulen
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Vor Schulbeginn: VCÖ rät zu Schulweg-Training

Im Vorjahr kam es in Niederösterreich zu 60 Unfällen auf Schulwegen, dabei wurden 64 Kinder verletzt. Zwei Wochen vor Schulstart appelliert der VCÖ deshalb an Eltern, die Schulwege mit Kindern noch in den Ferien zu üben.

In zwei Wochen geht in Niederösterreich die Schule los. Österreichweit kam es im Vorjahr zu 418 Unfällen auf Schulwegen, 434 Kinder wurden dabei verletzt, ein Kind starb. In Niederösterreich waren es 60 Schulwegunfälle im Jahr 2022, dabei wurden 64 Kinder verletzt. Auch 2021 und 2019 gab es jeweils 60 Schulwegunfälle, bei denen zahlreiche Kinder verletzt wurden. Der VCÖ (Verkehrsklub Österreich) rät Eltern von Kindern unter zwölf Jahren daher, unbedingt noch in den Ferien den Schulweg gemeinsam zu üben.

„Insbesondere Eltern von Kindern, die ihre Schulkarriere starten, sollten die Ferien nutzen, um den Schulweg mit dem Kind zu üben", so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Als Faustregel gelte, jenen Weg zu wählen, auf dem das geringste Verkehrsaufkommen ist und auf dem die wenigsten Straßen überquert werden müssen. Wichtig sei außerdem, den Schulweg aus der Perspektive des Kindes zu betrachten. Während Erwachsene beispielsweise Hindernisse oder parkende Autos leicht überblicken, können diese Kindern leicht die Sicht verstellen.

Beim Üben solle man laut VCÖ zudem auf Gefahrenstellen achten – wie etwa auf zu hohe Tempolimits oder unübersichtliche Übergänge. Sollten Eltern solche Hindernisse auffallen, so können und sollen sie diese der jeweiligen Stadt oder Gemeinde melden.

Schulweg-Training macht verkehrssicherer

Aufgrund zahlreicher Maßnahmen – wie Schülerlotsen oder Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Schulumfeld – seien Schulwege sicherer als Freizeitwege. „Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu lernen, wovon sie auch auf Wegen in der Freizeit profitieren. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, wird ihnen diese Chance genommen“, so Schwendinger.

Aufgrund der Straßenverkehrsordnung (StVO) sei es für Gemeinden und Städte schwierig, niedrigeres Tempolimit zu verordnen. Der VCÖ hat deshalb gemeinsam mit dem Österreichischen Städtebund eine Initiative zur Änderung der StVO gestartet. Diese wird bereits von mehr als 270 Gemeinden und Städten unterstützt, davon 64 aus Niederösterreich – die Zahl ist in den vergangenen Wochen weiter gestiegen. „Wir hoffen, dass die Bundesregierung möglichst rasch ihren Entwurf zur StVO-Änderung präsentiert, damit es Gemeinden und Städten leichter wird, im Interesse der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität der Bevölkerung Tempo 30 umzusetzen“, so Schwendinger abschließend.