Polizisten im Einsatz beim Frequency-Festival
APA/Florian Wieser
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Chronik

Frequency: Securitys flohen vor Finanzpolizei

Die Finanzpolizei hat am Samstag am Gelände des Frequency Festival in St. Pölten Kontrollen durchgeführt. Dutzende Security-Mitarbeitende und Essenslieferanten machten sich scheinbar beim Eintreffen der Beamten aus dem Staub.

„Sie wurden offenbar durch SMS-Nachrichten vor den Kontrollen gewarnt“, hieß es in einer Aussendung des Finanzministeriums am Sonntag. Vorübergehend sei es fraglich gewesen, ob der Nightpark im Indoorbereich des Veranstaltungszentrums öffnen könne. „Die geflohenen Mitarbeiter der Security-Firmen fehlten, und der zuständige Subunternehmer konnte seit mindestens zwei Stunden seine Positionen nicht mehr besetzen“, wurde betont.

Kontrolliert wurden 214 Personen, davon 81 Inländer, 24 EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz waren die Folge. 48 Betroffene entfallen nach Angaben des Finanzministeriums auf zwei Unternehmen. Die Zahl der geflohenen Securitys dürfte laut Finanzpolizei bei „weit über 50“ liegen, die Zahl der geflohenen Essenslieferanten könne hingegen nicht beziffert werden. Weitere Ermittlungen seien am Laufen.

Sicherheitspersonal oft ausgelagert

„Wir kontrollieren laufend Großevents, und die Ergebnisse der letzten Monate sind niederschmetternd. Dienstverhältnisse von Sicherheitspersonal sind in Sub- und Subsubunternehmen ausgelagert. Sie scheuen häufig nicht davor zurück, Personen ohne Beschäftigungs- und Aufenthaltsbewilligung zu beschäftigen. Die eigentlich vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfungen der Dienstnehmer werden durch diese Subunternehmen praktisch nie eingehalten“, so Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei. Sicherheitsfragen seien bei Großveranstaltungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, durch die Kontrollen schütze die Finanzpolizei „redliche Veranstalter“.

Blick auf eine Bühne beim Frequency-Festival
APA/Florian Wieser
Das Festival in der Landeshauptstadt ging in der Nacht auf Sonntag zu Ende

1.900 Personen vom Roten Kreuz versorgt

Bei hohen Temperaturen hatte die Zahl der Behandlungen durch das Rote Kreuz am (gestrigen) Schlusstag angezogen. 1.914 Versorgungen wurden von den Einsatzkräften bis in die Nachtstunden hinein durchgeführt. Laut Rotem Kreuz lief der Festivalbetrieb aber „trotz steigender Patientenzahlen geordnet“.

Der Großteil der sanitätsdienstlichen Maßnahmen sei wegen kleinerer Verletzungen und Blasen an den Füßen nötig geworden. Hinzugekommen sei oftmals durch Sonnenstich ausgelöste Übelkeit. Bis Samstag, 23.00 Uhr, wurden 66 Patientinnen und Patienten in das Universitätsklinikum St. Pölten transferiert. Abschließende Zahlen zu den Versorgungseinsätzen stellte das Rote Kreuz für Sonntagnachmittag in Aussicht. Nach Ende der letzten Konzerte gilt der Sonntag als klassischer Abreisetag.