Frequency-Schriftzug
APA/Florian Wieser
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Kultur

Heißes Festivalwochenende mit Aufreger zum Schluss

Stimmungsvolle Acts, Hitze und eine Kontrolle der Finanzpolizei – das bleibt vom Frequency-Festival 2023 in St. Pölten. Die Abreise verlief reibungslos, Polizei und Rettung bilanzierten zufrieden. Der Ticketverkauf für nächstes Jahr hat bereits begonnen.

Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler sprach vom „ruhigsten Festival“, das er jemals erlebt habe. Es habe einige Diebstähle gegeben, dafür „fast keine Gewaltdelikte“, strich er hervor. „Das überwiegend sehr junge Publikum verhielt sich sehr gesittet und friedlich“, hieß es per Aussendung. Erfasst wurden bisher rund 90 strafrechtliche Delikte, zumeist Diebstähle und Übertretungen nach dem Suchtmittelgesetz.

Eine abschließende Bilanz zu den Straftaten ist dies freilich nicht. Erfahrungsgemäß dürften in den kommenden Tagen weitere Anzeigen einlangen, weil etwa Diebstähle erst später bemerkt werden. „Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der strafrechtlichen Delikte gegenüber früheren Festivals stark gesunken ist“, wurde betont. Eine Gesamtbilanz der Exekutive dazu dürfte am Montag folgen.

Unter Federführung der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich gab es im Umfeld des Festivals eine Schwerpunktaktion gegen Drogen. Verzeichnet wurden in Summe 216 Führerscheinabnahmen im Zusammenhang mit Suchtgift, teilte die Landespolizeidirektion am Sonntagabend mit. Sechs Alkolenker wurden ebenfalls aus dem Verkehr gezogen.

Mehr als 2.000 medizinische Behandlungen

Bei heißen Temperaturen zog die Zahl der Behandlungen durch das Rote Kreuz gegen Ende des Festivals noch an. Bis Sonntagvormittag wurden 2.068 Versorgungen durchgeführt. Laut Rotem Kreuz lief der Festivalbetrieb aber „trotz steigender Patientenzahlen geordnet“.

Der Großteil der sanitätsdienstlichen Maßnahmen sei wegen kleinerer Verletzungen und Blasen an den Füßen nötig geworden. Hinzugekommen seien oftmals durch Sonnenstich ausgelöste Übelkeit sowie zuletzt vermehrt Hautausschläge und Augenentzündungen. Insgesamt wurden diesmal 81 Patientinnen und Patienten in das Universitätsklinikum St. Pölten transferiert, 2022 waren es 82 gewesen.

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Blick auf die Bühne beim Frequency-Festival
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Drei Tage lang herrschte in St. Pölten wieder Festivalstimmung
Ein Festivalbesucher
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Wer aus der Masse herausstechen wollte, musste schon etwas in die Kreativitätskiste greifen
Festivalbesucher in der Traisen
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Ein beliebter Ort, um sich abzukühlen, war einmal mehr die Traisen
Luftaufnahmen des Festivalgeländes beim Frequency-Festival 2023 in St. Pölten
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Und so sah das Ganze von oben aus
Der erste Tag am Frequency
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Der erste Tag am Frequency
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Blick auf eine Bühne beim Frequency-Festival
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Gewaltige Lichtershows und stimmungsvolle Acts: Beim Frequency herrschte beste Partystimmung
K.I.Z.
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Mit dabei: die deutsche Hip-Hop-Formation K.I.Z
Sänger Fred Durst von Limp Bizkit
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Sänger Fred Durst von Limp Bizkit
Nina Chuba
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Rapperin Nina Chuba heizte dem Publikum ein
Kraftklub
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Ebenfalls aus Deutschland: Kraftklub mit Sänger Felix Kummer
Ein Crowdsurfer
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Was wäre ein Festival ohne Crowdsurfing?
Luftaufnahmen des Festivalgeländes beim Frequency-Festival 2023 in St. Pölten
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Drei Tage lang verwandelte sich das Areal an der Traisen in eine Festivalstadt
Polizisten am Frequency
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Die Polizei sprach von einem „ruhigen Festival“, es gab nur wenige Einsätze
Festivalbesucher im Baywatch-Outfit
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Auch alle anderen Einsatzkräfte bilanzierten positiv
Security besprüht Festivalgäste mit Wasser
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Für etwas Abkühlung sorgte mitunter auch das Security-Personal vor den Bühnen
Luftaufnahmen des Festivalgeländes beim Frequency-Festival 2023 in St. Pölten
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Die Abreise am Sonntag erfolgte ohne gröbere Zwischenfälle
Der erste Tag am Frequency
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Nach dem Festival ist vor dem Festival: Das Frequency findet auch 2024 wieder statt

Der ÖAMTC verbuchte am und um das Festivalgelände in diesem Jahr rund 100 Einsätze und damit etwas weniger als 2022, als mit 120 bilanziert worden war. „Es ist gut gelaufen, alles hat gepasst. Es gab keine großen Dramen“, sagte Sprecherin Romana Schuster. Auch die Abreise verlief am Sonntag in geordneten Bahnen.

Musikalisch geboten wurden von Donnerstag bis Samstag u.a. Bands wie Die Ärzte, Limp Bizkit und Imagine Dragons. Das nächste Frequency-Festival wird an der Traisen von 15. bis 17. August 2024 in Szene gehen. Limitierte Early-Bird-Tickets sind bereits verfügbar. Die Acts wird Veranstalter Harry Jenner an einem gesonderten Termin vorstellen.

Aufregung um Kontrolle der Finanzpolizei

Über die Bühne ging am Wochenende auch eine Kontrolle der Finanzpolizei. Unter die Lupe genommen wurden 214 Personen, davon 81 Inländer, 24 EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz waren die Folge. 48 Betroffene entfallen auf zwei Unternehmen. Weitere Ermittlungen seien im Laufen. „Schon bei Eintreffen der Beamten machten sich dutzende Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten aus dem Staub. Sie wurden offenbar durch eine SMS-Nachrichten vor den Kontrollen gewarnt“, hieß es in einer Aussendung des Finanzministeriums – mehr dazu in Frequency: Securitys flohen vor Finanzpolizei (noe.ORF.at; 20.8.2023).

Frequency-Veranstalter ziehen positive Bilanz

Tausende Menschen waren beim diesjährigen Frequency Festival in St. Pölten mit dabei. Am Sonntag hat auf dem Festivalgelände des Frequency-Festivals das große Aufräumen begonnen. Die erste Bilanz von Veranstalter und Einsatzorganisationen ist überwiegend positiv, wird dabei aber von Berichten der Finanzpolizei getrübt.

Dass reihenweise Security-Mitarbeiter vor der Finanzpolizei geflohen seien, entspricht für Veranstalter Harry Jenner „nicht den Tatsachen“. Das Festival verfüge über mehr als 600 Security-Leute, offensichtlich seien mehrere nicht korrekt gemeldet gewesen. Für den Veranstalter sei dies aber „unmöglich zu überprüfen“, man habe dafür einen Vertrag mit dem entsprechenden Security-Unternehmen.

Generell sei er daher „dankbar über Kontrollen“. Einen etwaigen kurzzeitigen Mangel an Kräften beim Nightpark stellte Jenner im APA-Gespräch mit Verweis auf einen „Puffer von Personal“ ebenfalls in Abrede.