Frequency Security
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Chronik

Frequency: Security-Skandal zieht weitere Kreise

Die Causa rund um schwarz beschäftigtes Personal beim Frequency Festival in St. Pölten weitet sich aus. Laut „Kurier“ soll nun eine Firma der Barracuda Holding im Fokus der Ermittlungen stehen. An dieser wiederum ist Veranstalter Harry Jenner beteiligt.

Konkret geht es dem Bericht zufolge um die Sicherheitsfirma CCS – Crowd Control Security GmbH. CCS soll für das Frequency Festival 13 Subunternehmen mit der Beschäftigung von Security-Leuten beauftragt haben. Die Aufträge sollen wiederum an fünf Subsubfirmen vergeben worden sein. Die Firmen dürften aber mehrere Personen auf dem Frequency Festival schwarz beschäftigt haben. Die Finanzpolizei stellte bei einer Kontrolle am Samstag 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz aus – mehr dazu in Frequency: Securitys flohen vor Finanzpolizei (noe.ORF.at; 20.8.2023).

Nun steht CCS im Fokus der Ermittlungen. Die Firma wurde unter anderem von der Barracuda Holding gegründet, an der Freqeuncy-Veranstalter Jenner als Gesellschafter beteiligt ist. Jenner, der damit in Verbindung mit der CCS steht, hatte nach der Kontrolle der Finanzpolizei noch gesagt, er könne nicht überprüfen, ob Aufträge weitervergeben werden und ob diese Firmen ihre Beschäftigten korrekt anmelden.

Firmen könnten Gewerbeberechtigung verlieren

Mehrere der Firmen sollen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch keiner Sicherheitsüberprüfung unterzogen, also beispielsweise nicht nach etwaigen Vorstrafen gefragt haben. Dem „Kurier“ zufolge könnte ihnen daher die Gewerbeberechtigung entzogen werden. Die Behörden würden nun die Beschäftigungsverhältnisse klären.

Geklärt werden müsse zudem, ob zwischen CSS und den Subfirmen Werkverträge bestanden oder es sich um eine Arbeitskräfteüberlassung handelte. Sollte Letzteres der Fall sein, könnte das die CCS viel kosten, denn dann würde sie als Hauptauftraggeber alleine für die schwarz Beschäftigten haften.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, sagte Jenner am Donnerstag, ihm seien diese Informationen noch nicht mitgeteilt worden. Er verwies auf ein anstehendes Treffen mit Finanzpolizeichef Wilfried Lehner Mitte September. Erst danach wolle er sich zu der Causa äußern.

FPÖ fordert neuen Festival-Standort

Unterdessen meldete sich auch die FPÖ zu Wort: Der St. Pöltner Stadtrat Klaus Otzelberger berichtete am Donnerstag in einer Aussendung von extrem vielen „Beschwerden aus der besorgten und verärgerten St. Pöltner Bevölkerung“. Denn die Traisen sei nach dem Frequency Festival voller Müll. Otzelberger forderte einen anderen Standort für das Festival.

Jenner wies diesen Vorwurf ganz klar zurück. Es habe wie jedes Jahr eine Ölsperre in der Traisen gegeben, sämtlicher Müll sei aus dem Wasser gefischt worden, so Jenner gegenüber noe.ORF.at. Einen neuen Standort für das Festival schließe er daher aus.